HHU Düsseldorf: Unibibliothek erhält wertvolle Karten zurück nach Rückgabe nach Diebstahl

HHU Düsseldorf: Unibibliothek erhält wertvolle Karten zurück nach Rückgabe nach Diebstahl

Die Universitätsbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kann aufatmen: Nach einem schockierenden Diebstahl im vergangenen Jahr hat die Bibliothek nun wieder Zugriff auf ihre wertvollen Kartenbestände. Die zurückgegebenen Karten sind von unschätzbarem Wert für die Forschung und Lehre an der HHU. Die Bibliothek ist ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Infrastruktur der Universität und die Rückgabe dieser Karten ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der Forschungsfähigkeit. Die Universität und die Bibliothek haben sich sehr bemüht, die gestohlenen Karten zurückzubekommen, und dies ist ein wichtiger Erfolg für die wissenschaftliche Gemeinschaft.

Rückkehr nach 15 Jahren: Werte Karten aus dem 16. Jahrhundert zurück bei Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Die Digitalisierung der Bestände der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) hat sich als sehr nützlich erwiesen: 2009 wurden Karten gestohlen, die nach nun 15 Jahren zumindest teilweise wieder zurückgegeben wurden.

Kathrin Kessen, Leitende Direktorin der ULB, erklärt, dass Digitalisate einerseits statt des Originals verwendet werden, wodurch sich bereits ein gewisser Diebstahlschutz ergibt. Dadurch, dass in diesem Fall aber eindeutig nachgewiesen werden konnte, dass es sich bei den 17 handkolorierten Karten um den Besitz der ULB handelt, konnten diese auch wieder in den Bestand zurückgegeben werden.

„So kann Digitalisierung auch den offenen Handel mit dem Diebesgut verhindern“, so Kessen.

Historische Karten aus Itinerarium Europae zurückgegeben: Digitalisierung hilft bei der Rückgabe von gestohlenen Karten nach 15 Jahren

Die wertvollen Karten sind Teil eines extrem selten überlieferten „Atlas Itinerarium Europae“, ein Reiseatlas im Taschenformat, der speziell für das Reisen aufgelegt worden ist und in Köln publiziert wurde. Das Werk der ULB stammt aus der Zeit um 1590 und beinhaltet eigentlich 82 Karten.

Bis 2009 war die Benutzung nachvollziehbar, bereits im Vorfeld war der Atlas ebenso wie ein Großteil der historischen Bestände bereits eingescannt worden. Dadurch finden nun 17 Karten aus den USA, Italien, Tschechien und der Schweiz nach Düsseldorf zurück.

Wie die ULB mitteilt, stieß eine Mitarbeiterin 2022 auf der Webseite eines amerikanischen Antiquariats bei der Recherche zu historischen Kartenwerken auf eben diese gestohlenen Karten aus dem „Itinerarium Europae“.

„Besondere Exemplarspezifika, wie Wasserschäden, Beschädigungen des Randes, der Verlauf der Farben bei der Handkolorierung oder Fehlstellen im Falz ermöglichten uns, den Atlas eindeutig zuzuordnen“, so Ute Olliges-Wieczorek, Dezernentin Landesbibliothek und Sonderbestände der ULB.

Nach Angaben der ULB wurde ein Herausgabeanspruch gegenüber des Antiquariats geltend gemacht. Der Antiquar leitete demnach „unverzüglich die Rückgabe“ der noch nicht verkauften Karten in die Wege und forderte auch seine Käufer auf, die Karten zurückzugeben.

Er selbst hatte 24 Karten bei einem mittlerweile verstorbenen deutschen Antiquar aus dem Rheinland erworben.

Im Sonderlesesaal der ULB stehen die 17 zurückgegebenen Karten jetzt wieder der Forschung zur Verfügung, auch digital sind sie weiter zugänglich.

Insgesamt stellt die ULB mehr als sieben Millionen Digitalisate von Büchern, Zeitschriften, Karten und Fotos online zur freien Nutzung zur Verfügung. So können Originale geschont werden und gleichzeitig intensiver und ortsübergreifend erforscht werden.