Hilden vor 100 Jahren: Streikende Briefträger und Stenografen

Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1922, erlebte die Stadt Hilden einen wichtigen Einschnitt in ihrer Geschichte. Streikende Briefträger und Stenografen traten damals in einen Ausstand, der die Stadtgemeinschaft tiefgreifend beeinflussen sollte. Der Streik der Post- und Telegraphenbediensteten war eine Reaktion auf die miserablen Arbeitsbedingungen und die unzureichende Bezahlung der Beschäftigten. Die Forderungen der streikenden Arbeitnehmer richteten sich vor allem gegen die ungleichen Löhne und die mangelnde soziale Absicherung. Der Konflikt eskalierte schnell und führte zu einer Reihe von öffentlichen Protesten und Demonstrationen, die die Stadtgesellschaft polarisierten.

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Vor 100 Jahren: Streikende Briefträger und Stenografen

Vor einem Jahrhundert war die Post noch einigermaßen pünktlich. So berichtet die Hildener Rundschau in ihrer Ausgabe vom 4. Juni 1924, dass die Postbeamten am Sonntag davor in Wald protestiert hatten, also tatsächlich an ihrem freien Tag.

Ebenfalls anwesend waren bei der Kundgebung die Telegraphen-Beamten, berichtet die Redaktion. Die Teilnehmer an der Versammlung erhoben Einspruch gegen die neue Besoldungsregelung durch Regierungsdiktat. Diese sei unfair. Man wolle lieber weiter hungern, als diese Ungerechtigkeit über uns ergehen lassen.

Ein halbes Jahrhundert her: Streikende Postbeamte und Schützenfeste

Ein halbes Jahrhundert her: Streikende Postbeamte und Schützenfeste

Das Schützenwesen war vor einem Jahrhundert deutlich präsenter im Stadtleben. So werden für das laufende Jahr gleich vier Schützenfeste angekündigt. Während die Sankt-Sebastianus-Schützen heute immer noch feiern, sind der Schießverein Walderweg und der Deutsche Schießbund Jägerhof längst aus der Öffentlichkeit verschwunden.

Heute wäre das was für die Volkshochschule: Der Verein für National-Stenographie bietet einen Kurs in Schnellschrift an. Dieser soll am folgenden Tag für Damen und Herren im Bergischen Hof stattfinden. Für weitere Informationen wird auf die Anzeige auf der folgenden Seite verwiesen. Dort findet sich lediglich eine weitere Information. Beginn ist abends halb 8 Uhr.

Auf der letzten Seite der Zeitung befinden sich weitere Anzeigen. Sollten die Briefträger zukünftig mehr Lohn erhalten, könnte sich der Weg zur Duisburger Straße nach Düsseldorf lohnen. Dort eröffnet ein Herrenkonfektionsgeschäft, das aus diesem Anlass gleich mal das untere Viertel der Seite für Werbung in eigener Sache gebucht hat. Gemacht wird dieses Versprechen: Im Interesse der Allgemeinheit soll und wird es unser Bestreben sein, nur gute Ware zu billigen Preisen zu liefern.

Der Blick ins Umland zeigt, dass der Straßenverkehr damals eine gefährliche Angelegenheit war. In Opladen verunglücken zwei Reichsbankbeamte tödlich. Ihre Fahrt endet tragisch an einem Baum ausgangs einer Kurve. Der eine Beamte stirbt durch einen Schädelbruch, sein Kollege an inneren Verletzungen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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