Hilden: Was steckt dahinter, wenn der Südfriedhof ein Superkreuz bekommt

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Hilden: Was steckt dahinter, wenn der Südfriedhof ein Superkreuz bekommt

Die Stadt Hilden erlebt derzeit einen wichtigen Wendepunkt in ihrer Geschichte. Die Umgestaltung des Südfriedhofs zu einem Superkreuz hat eine breite Diskussion in der Bevölkerung ausgelöst. Doch was steckt wirklich dahinter, wenn der Südfriedhof ein solches Projekt erhält? Einige Bürger befürchten, dass die Umwandlung des Friedhofs zu einer Verkehrsader negative Auswirkungen auf die Umgebung und die Lebensqualität der Anwohner haben könnte. Andere sehen darin jedoch eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. In diesem Artikel wollen wir hinter die Kulissen schauen und die Gründe für dieses ambitionierte Projekt beleuchten.

Das Kreuz der Liebe: Ein über 1 Meter hohes Holzkreuz auf dem Hildener Südfriedhof

Wer regelmäßig am Hildener Südfriedhof spazieren geht oder dort mit dem Fahrrad vorbeifährt, hat es vielleicht schon gesehen: ein über sieben Meter hohes Holzkreuz, das abseits des Friedhofsgeländes steht. Verweise darauf, wer es aufgestellt hat und warum es nicht – wie zu erwarten – auf dem Friedhof selbst steht, gibt es nicht.

Bei dem ungewöhnlichen Bauwerk handelt es sich nach Auskunft der Stadt Hilden um das „Kreuz der Liebe“. Errichtet wurde es ursprünglich 2005 auf dem Grundstück der Familie Irmhild und Heinz Hoff am Birkenweg 25.

Das Superkreuz im Südfriedhof: Was steckt dahinter?

Das Superkreuz im Südfriedhof: Was steckt dahinter?

Nachdem ein Nachbar sich an dem mehr als sieben Meter hohen und fast 2,5 Meter breiten Gebilde so sehr gestört hatte, dass er sich bei der Stadt beschwerte, wurden die Hoffs von offizieller Seite gebeten, das – von den Nachbarn Superkreuz getaufte – Glaubensbekenntnis abzubauen.

Doch das Ehepaar Hoff bestand auf sein Kreuz und beschwerte sich beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf. Dessen Urteil lautete 2008: Das „Kreuz der Liebe“ müsse abgebaut werden, denn mit seinen überdimensionalen Maßen sei es weder nach dem Planungs- noch nach dem Baurecht erlaubt.

Auch eine Berufung am Oberverwaltungsgericht in Münster fiel nicht zugunsten der Hoffs aus. Vielleicht wäre der Name Kreuz der Zankerei damals passender gewesen.

Doch das Hoffsche „Kreuz der Liebe“ hat auch Befürworter, die sich mittels einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Kreuzes einsetzten. Das Kreuz musste letztendlich zwar im Birkenweg abgebaut werden, beim Südfriedhof hat es nun aber einen neuen Wirkort gefunden.

Wer sich heute um die Instandhaltung kümmert, ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Wohl aber, warum das Kreuz abseits des Friedhofsgeländes steht.

Am Kreuz selbst ist nämlich ein Gebet angebracht, welches den Namen Gebet von Dozulé trägt. Hierin wird ein apokalyptisches Bild gezeichnet: Die Zeit des Untergangs sei nahe, die Welt sei durchsetzt mit dem Geiste Satans.

Das Liebeskreuz selbst wird als Schutzwall gegen das Böse, Krieg und Krankheit verstanden, vor dem laut Internet auch schon Wirbelstürme in letzter Sekunde halt gemacht hätten.

Zurück gehen das Gebet und das Kreuz auf ein französisches Medium. Im französischen Dozulé will in den 70er und 80er Jahren Madeleine Aumont von Jesus Christus höchstpersönlich den Auftrag erhalten haben, ein 738 Meter hohes Kreuz zu errichten.

Die Höhe geht auf das Kreuz auf dem Hügel Golgotha zurück, an dem der Überlieferung nach Jesus gekreuzigt wurde – auf einer Höhe von 738 Metern über dem Meeresspiegel.

Leider war das Bauvorhaben eines 738 Meter hohen Kreuzes für Privatpersonen nur schwer umsetzbar, weshalb sich der Heiland in einer zweiten Botschaft an ein zweites Medium mit einem Maßstab von 1:100 zufrieden zeigte.

Die mangelnde Größe sollte nun mit Quantität kompensiert werden. Deshalb wurden zu Beginn der 2000er-Jahre weltweit tausende Miniaturkreuze wie das der Hoffs aufgestellt.

Besonders beliebt waren sie in der Schweiz und Bayern.

Am Kreuz selbst sind ein Marienbild und das Gebet von Dozulé angebracht, von dem sich die katholische Kirche allerdings distanziert.

Die katholische Kirche lehnt solche Liebeskreuze und auch die Botschaft der Madeleine Aumont offiziell ab. Ihre Anhänger haben es allerdings in den 90er-Jahren zumindest in den Sektenbericht der französischen Nationalversammlung geschafft.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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