Hückeswagen: Herausforderungen für den neuen Baukirchmeister

Am Rathaus von Hückeswagen steht ein neuer Abschnitt bevor. Nach der Wahl zum neuen Baukirchmeister wartet eine Vielzahl von Herausforderungen auf den Gewählten. Die kommunale Politik in der Gemeinde Hückeswagen steht vor großen Aufgaben, um die Zukunft der Ortschaft zu sichern. Der neue Baukirchmeister muss sich mit den aktuellen Problemen wie der Wohnungsnot, dem Verkehrskollaps und der Sanierung von Infrastrukturen auseinandersetzen. Die Bürger von Hückeswagen erwarten Lösungen für die alltäglichen Probleme und eine nachhaltige Stadtentwicklung. Der neue Baukirchmeister muss sich diesen Herausforderungen stellen, um die Zukunft der Gemeinde zu sichern.

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Hückeswagen: Herausforderungen für den neuen Baukirchmeister

Wer sich in einer Kirchengemeinde um die Gebäude kümmert, muss wissen, dass er sich damit eine verantwortungsvolle Aufgabe zutraut. Utz Geßner tut das. Er ist der neue Baukirchmeister der Evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen und Nachfolger von Friedhelm Selbach.

Ein umfangreiches Aufgabengebiet

Ein umfangreiches Aufgabengebiet

Das Aufgabengebiet von Geßner ist sehr weit gefasst, denn die Kirchengemeinde hat Liegenschaften mit ganz unterschiedlichen Funktionen, außerdem diverse Mieter. Der Immobilienbestand ist über die vergangenen 200 Jahre entstanden. Klar, dass sich Utz Geßner da heute nicht mit dem Werkzeugkasten auf den Weg macht, um tropfende Wasserhähne zu reparieren oder eine defekte Steckdose instand zu setzen – zu umfangreich sind die Aufgaben und Herausforderungen, den Bestand zu managen und in eine krisensichere Zukunft zu führen.

Energetisches Sanieren

Und dazu zählt in erster Linie das energetische Sanieren, denn bis 2035 will die Gemeinde klimaneutral sein.

Immobilienbestand der Evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen

Zum Gebäudebestand der Evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen gehören:

  • Pauluskirche
  • Gemeindezentrum Lindenberg
  • Kolumbarium (Johanniskirche)
  • Kindergarten Arche
  • Café KiWie
  • Fachstelle Sucht (inklusive Küsterwohnung)
  • Pfarrhaus Lindenberg (plus Küsterwohnung)
  • Gebäude Kölner Straße 30-32 (ursprünglich Verwaltung, jetzt Wohnraum und Pfarrbüro)
  • 16 vermietete Wohnungen am Albert-Schweitzer-Weg

Aufgaben

Das Kolumbarium wird so gut genutzt, dass zusätzliche Stelen für weitere Urnenfächer gekauft werden müssten. In zwei bis drei Jahren sind die Flächen voll belegt. Ein fünfstelliger Betrag wäre da fällig. An der Pauluskirche stehen noch Restarbeiten an. Die Mietwohnung am Albert-Schweitzer-Weg braucht ein neues Dach, weil die Bausubstanz aus den 1960er Jahren stammt. Energetisch gut sieht es im Café KiWie und im Gemeindezentrum Lindenberg aus, Probleme gibt es im Pfarrhaus Lindenberg, das nur teils energetisch saniert wurde und nun sicher einen sechsstelligen Betrag verschlinge. „Mal eben pinseln geht da nicht“, sagt Baukirchmeister Utz Geßner.

Eine wichtige Frage

Aber über allem schwebt eine wichtige Frage, die Pfarrer Raimund Lenth formuliert: „Was braucht eine Gemeinde künftig, wenn sie schrumpft?“ Niemand wolle gerne was abgeben. Eine Gemeinde solle heutzutage alles vorhalten, aber um abzuklären, was eine Gemeinde brauche, bedarf es mehr Beteiligung. Und die wünscht sich auch Geßner. „Denn eine Immobilienstruktur muss auch künftig bezahlt werden“, sagt er.

Personelle Einschnitte

Auch personell steht die Evangelische Kirchengemeinde vor massiven Einschnitten. Denn in den nächsten vier Jahren gehen die beiden Pfarrer Lenth und Suder in Rente. Und in vier Jahren muss auch ein neues Presbyterium gewählt werden. Lenth, heute 62 Jahre, befürchtet ein enormes Vakuum. Die letzten Generationen hätten ja zeitweilig noch aus dem Vollen schöpfen können, doch jetzt gehe es darum, der nachfolgenden Generation etwas zu überlassen. Doch viele seien beruflich stark eingespannt oder familiär eingebunden. Früher seien noch viel mehr Frauen ehrenamtlich aktiv gewesen, „heute mit 60 Jahren sind sie entweder noch beruflich aktiv oder als Großmutter im Einsatz“, berichtet Lenth aus seiner Erfahrung. Das Ehrenamt nehme ab in einer Zeit, in der die Kirche es mehr denn je brauche.

Die Zukunft

Wenn also eine Pfarrstelle für die Gemeinde wegfalle, sei das trotz sinkender Gemeindegliederzahlen eine enorme Mehrbelastung für jeden Einzelnen. „Einige Aufgaben sind dann nicht mehr leistbar“, meint Lenth, der schon heute nicht mehr alle Besuche schafft, die er gerne machen würde. Sieben Tage die Woche im Einsatz, jeder Tag hat mehr als acht Stunden, das Telefon klingelt ab 8 Uhr. „Und das in einer Zeit, in der die Menschen immer ungeduldiger werden“, sagt er.

Utz Geßner arbeitet sich derweil in eine Materie ein, die er bereits kennt, denn schon von 2014 bis 2019 war er Baukirchmeister und damit Vorgänger von Selbach. Seit fünf Jahren ist der 68-Jährige Rentner, sitzt für die Grünen im Stadtrat. „Ich habe mich gerne wieder für Hückeswagen einfangen lassen“, sagt er. Und das klingt nach Tatendrang. Er bleibe sozusagen „am Kirchturm“. Er, der beruflich viel in Sachen Immobilien unterwegs war, will nun endgültig sesshaft werden. „Ich wollte die Fahrerei nicht mehr, ich muss jetzt auch nicht immer ans Telefon gehen, weil da vielleicht ein Auftrag dranhängt“, sagt er. Aber er wollte in der Rente etwas Sinnvolles, etwas Vernünftiges tun. Deshalb wolle er seine Kenntnisse in Immobilien und Bewirtschaftung für die Gemeinde einsetzen und nutzen. „Davon profitieren alle, weil man sich kennt“, sagt er.

Ziele für die Zukunft

Das sieht Lenth genauso, denn der Baukirchmeister übernehme eine sehr wichtige Aufgabe. Er sieht „vier harte Jahre“ auf die Gemeinde zukommen. „Wir müssen mit großem Weitblick die nötigen Entscheidungen treffen“, sagt Lenth. Noch sind zwei Stellen im Presbyterium unbesetzt. Die müssten eigentlich von Jüngeren besetzt werden, „die die Kirche mutig und im Glauben weiterführen können“, sagt er. Noch in diesem Jahr will er deshalb mit dem Presbyterium konkrete Ziele festlegen, wie die Gemeinde in die Zukunft gehen soll – mit welchen Gebäuden, mit welcher Gottesdienststruktur und mit welchen Personen. „Wir müssen so einiges abarbeiten, damit es 2028 überhaupt weitergehen kann“, meint er.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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