Kamala Harris und Joe Biden: Demokraten arbeiten an Plan B
In den USA entwickelt sich eine neue Dynamik in der politischen Landschaft. Die Demokraten unter der Führung von Vizepräsidentin Kamala Harris und Präsident Joe Biden arbeiten derzeit an einem Alternativplan, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Die parteiinterne Debatte hat sich in den letzten Wochen intensiviert, nachdem die Gesundheitsreform und die Klimapolitik auf Widerstand gestoßen sind. Nun suchen die Demokraten nach neuen Wegen, um ihre Vorhaben umzusetzen. Der neue Plan soll eine breitere Zustimmung in der Bevölkerung finden und eine stabile Mehrheit im Kongress sichern. Die Frage bleibt, ob die Demokraten mit diesem Plan B tatsächlich Erfolg haben werden.
Kamala Harris und Joe Biden: Demokraten arbeiten an Plan B
Noch weicht Kamala Harris keinen Meter von der Seite des Präsidenten, der hartnäckig Rufe nach einem Rückzug zurückweist. Wenn der allmächtige Gott käme und sagte: 'Joe, steig aus dem Rennen aus', würde ich aus dem Rennen aussteigen, zeigte sich Biden in einem Fernsehinterview mit ABC kämpferisch und fügte hinzu. Der Allmächtige wird nicht kommen.
Stattdessen könnte Senator Mark Warner mit einer Gruppe von Kollegen vor der Tür des Weißen Hauses stehen, um den Präsidenten einen Verzicht nahezulegen. Der einflussreiche Senator aus Virginia hatte während der Sitzungspause des Kongresses daran gearbeitet, eine Intervention zu planen. Wenn von diesem Montag an die Senatoren und Repräsentanten wieder in Washington sind, könnte sich die Dynamik verstärken.
Biden-Nachfolge-Debatte um Vizepräsidentin
Gemessen an den Reaktionen auf seine öffentlichen Auftritte schaffte es Biden über das Wochenende nicht, die Zweifel an seiner Fitness für das Amt zu zerstreuen. Zumal herauskam, dass sein Wahlkampfteam für ein Radio-Interview die Fragen des Moderators vorgegeben hatte. Während sich der Eindruck verbreitet, dass politisch die Tage des 81-Jährigen gezählt sind, profiliert sich seine Vizepräsidentin als loyales Running Mate.
„Wir werden nicht aufstecken“, gelobte Harris bei einer Rede vor Spendern. „Wir werden der Führung des Präsidenten folgen. Wir werden kämpfen und wir werden gewinnen.“ Die Frage lautet, wie lange noch.
Demokraten planen Plan B: Kamala Harris könnte neue Präsidentschaftskandidatin werden
Biden hat es über zehn Tage nicht geschafft, die Panik bei Parteiführern der Demokraten und Geldgebern zu beruhigen. Im Gegenteil. Gesundheitliche Gründe – Biden will seine Arbeit nach 20 Uhr einschränken.
Als erste Megaspenderin forderte am Freitag Disney-Erbin Abigail Disney den Rückzug Bidens. „Das ist Realismus, nicht mangelnder Respekt“, erklärte sie auf dem TV-Sender CNBC, warum sie Spenden zurückzuhalten wird, solange der Amtsinhaber im Rennen bleibt. Wenn Biden nicht zurücktritt, werden die Demokraten verlieren. Angesichts der Konsequenzen für das Land sei dies inakzeptabel.
Harris braucht zurzeit nicht viel mehr zu tun, als abzuwarten. Sie hat einen Chor an Fürsprechern von dem mächtigen schwarzen Kongressführer Jim Clyburn bis zum Bürgerrechtler Al Sharpton hinter sich. Die einflussreiche Parteistrategin der Demokraten, Donna Brazile, sagt, die erste Schwarze und Frau bei der Nachfolgereglung zu übergehen, würde die Demokraten zerreißen. „Das wird einen Aufstand geben.“
Der andere Vorteil, den Harris vor ihren potenziellen Mitbewerbern, den Gouverneuren Gavin Newsom aus Kalifornien, Gretchen Whitmer aus Michigan und JB Pritzker aus Illinois genießt, ist ein finanzieller. Sie hätte als Running Mate Bidens legal Zugriff auf dessen mit 212 Millionen Dollar prall gefüllte Wahlkampfkasse. Während Harris diese unmittelbar anzapfen könnte, bestünden für andere rechtliche Hindernisse.
Auch in Umfragen hat sich das Ansehen der über lange Zeit wenig beliebten Harris zuletzt verbessert. Dabei halfen ihr starke Auftritte beim Thema Abtreibung. In hypothetischen Aufeinandertreffen liegt sie statistisch gleichauf mit Donald Trump. Mit Luft nach oben, wie Demoskopen betonen. „Sie hat nur ein Zehntel der Schwächen Bidens“, sagt Megaspenderin Disney, die erwartet, dass sich die Partei schnell hinter Harris vereint. Wir können diese Wahlen mit deutlichem Vorsprung gewinnen.“
Die Vizepräsidentin lässt sich nicht dazu verlocken, ihre Rolle als loyale Biden-Reservistin aufzugeben. Auf die Frage, ob sie sich das Amt zutraue, antwortete Harris früher des Jahres stoisch: „Ich stehe bereit, zu dienen. Daran kann kein Zweifel bestehen.“
Die Tochter einer indischen Mutter und eines Vaters aus Jamaika kann sich auf eine Fan-Gemeinde in den sozialen Medien stützen, die sich stolz KHive nennt. Deren Erkennungszeichen ist eine Kokospalme. Eine Anspielung auf eine Rede, in der Harris das Auseinanderfallen der Gesellschaft beklagte. Sie zitierte ihre Mutter, die darauf bestand, dass alle voneinander und ihrer Vergangenheit abhängen. „Glaubst Du, Du bist aus dem Kokosnussbaum gefallen?“
Donald Trump stellt sich bereits auf die Möglichkeit einer Harris-Kandidatur ein. Sein Team nahm Bidens Vize zuletzt wiederholt ins Visier. „Ist die Invasions-Zarin, das Beste, was sie haben?“, ätzte Team Trump am Mittwoch im Post unter Anspielung auf ihre Rolle als Zuständige für die Migrationskrise an der Südgrenze zu Mexiko.
Der Autor der bei Heyne-Verlag auf Deutsch erschienen Harris-Biografie, Dan Moran, meint, Harris sei in ihrer Karriere oft unterschätzt worden. „Aber sie ist eine talentierte Politikerin. Und deswegen wird sie jetzt angegriffen.“
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