Kraus zieht sich aus AfD-Bundesvorstand zurück

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Kraus zieht sich aus AfD-Bundesvorstand zurück

In einem Überraschungsschritt hat der AfD-Politiker Kay-Oliver Kraus seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand der Alternative für Deutschland (AfD) bekannt gegeben. Damit reagiert er auf die anhaltende Kritik an seiner Person und den innerparteilichen Streitigkeiten, die die Partei in den letzten Wochen erschüttert haben. Kraus, der bisher als Stellvertretender Bundesvorsitzender fungierte, begründete seinen Schritt mit der Notwendigkeit, der Partei wieder zu Ruhe und Stabilität zu verhelfen. Die Entscheidung des 53-Jährigen wirft Fragen über die Zukunft der AfD auf.

Kraus tritt zurück: AfD-Bundesvorsitzender wird Opfer politischer Skandale

Gut zwei Wochen vor der Europawahl bricht die AfD-Spitze mit ihrem Spitzenkandidaten Maximilian Krah. Der Bundesvorstand habe ein Auftrittsverbot für Krah verhängt, bestätigte ein Parteisprecher. Außerdem wird er sich aus dem Bundesvorstand zurückziehen.

Wie unsere Redaktion aus Parteikreisen erfuhr, erklärte er am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz des Bundesvorstands, dass er sein Amt im Bundesvorstand niederlege. Er wolle zudem auf jedweden Auftritt im Europawahlkampf verzichten.

Der Skandal-Kandidat der AfD

Der Skandal-Kandidat der AfD

Für Ärger in der Partei hatten Berichte aus Frankreich gesorgt, wonach die rechtsnationale Partei Rassemblement National um Marine Le Pen wegen umstrittener Äußerungen von Krah zur SS künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten will.

Krah hatte in der italienischen Zeitung „La Repubblica“ gesagt, nicht alle Mitglieder der SS seien kriminell gewesen. „Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war“, sagte Krah der Zeitung. Auf die Frage, ob die SS Kriegsverbrecher seien, antwortete er: „Es gab sicherlich einen hohen Prozentsatz an Kriminellen, aber nicht alle waren kriminell.“

Die nationalsozialistische SS bewachte und verwaltete unter anderem die Konzentrationslager und war maßgeblich für Kriegsverbrechen verantwortlich. Bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.

Reaktion des Rassemblement National

Reaktion des Rassemblement National

Der Rassemblement National hatte nach dem Interview angekündigt, künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten zu wollen. RN-Parteichef Jordan Bardella begründete die Entscheidung seiner Partei im Sender TF1: „Ich denke, dass die AfD, mit der wir im Europäischen Parlament seit fünf Jahren zusammengearbeitet haben, Linien überschritten hat, die für mich rote Linien sind.“

Nach der Wahl werde man deshalb neue Verbündete haben und nicht mehr an der Seite der AfD sitzen. Auf die Frage, welche der beiden Parteien die Fraktion verlassen werde, sagte Bardella, die Fraktionen würden nach der Wahl wieder auf Anfang gesetzt.

Krahs Erklärung

Krahs Erklärung

Krah erklärte auf X, früher Twitter: „Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Ich nehme zur Kenntnis, dass sachliche und differenzierte Aussagen von mir als Vorwand missbraucht werden, um unserer Partei zu schaden. Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich. Die AfD muss ihre Einigkeit bewahren. Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück.“

Wie es nun mit dem Europawahlkampf der AfD weiter geht, ist unklar. Auch die Nummer zwei auf der Europaliste, Petr Bystron, soll wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nach dem Willen der Parteispitze nicht mehr auftreten.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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