Ein Geheimtipp für Gartenfreunde: Der Garten von Ele Pohl in Krefeld
Zu Ele Pohl fährt man, von der Innenstadt betrachtet, sehr weit aus Krefeld hinaus gen Nord-Westen. Hier ist es ländlich und grün. Gartengestalterin Ele Pohl wohnt am Hülser Berg, exakt an der Grenze zwischen der Postleitzahl von Hüls und der Gemarkung Traar.
Das Besondere an diesem Garten ist bereits der Rahmen. Linker Hand stehen uralte Buchen und eine sehr alte, hoch gewachsene, weitverzweigte Eiche. Innerhalb des Geländes säumen schmale hohe Amberbäume den Weg und bilden eine Allee. Vor den Amberbäumen stehen links und rechts Glasarbeiten: Rahmen aus Zinn mit kunstvoll intarsiertem Buntglas.
Die Ruhe im Garten
Der erste Eindruck: Hier herrscht die Ruhe. Die einzigen Geräusche, die die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Offenen Gartenpforte vernehmen konnten, war der leichte Wind, der die Blätter an den Bäumen kräuselte, und leises Vogelgezwitscher.
Der Garten ist riesig: Er erstreckt sich über 4000 Quadratmeter in Form eines Rechtecks. Von der in strahlendem Blau gestrichenen Pforte am Lookdyk 160 erstreckt sich der Blick geradeaus auf einen wundervollen Garten.
Das Architektenhaus
In der Mitte des Geländes steht ein neu gebautes Architektenhaus mit anthrazitfarbenem Klinker, Sichtbeton, Solarthermie und sehr viel Glas. Zwölf mal zwölf Meter – wie man auch aus einem kleinen Garten ein verwinkeltes Paradies machen kann
Im Zentrum des Geländes befindet sich eine Sitzgelegenheit mit einem eckigen Tisch und vier schweren Gartenstühlen drumherum. Ele Pohl sagt, es sei genau der Ort, an dem einst, seit 1920, das Sommerfrische Haus der Großeltern stand.
Ein Garten mit Geschichte
Zeitsprung: Es wurde damals mit der Pferdekutsche angefahren. Durch den Krieg und das Bombardement auf Krefeld im Jahr 1943 zogen Ele Pohls Eltern vorübergehend in dieses Haus.
An den Seiten des zentralen Platzes sind heute dünne Platanenstämme, deren Blätter durch geschickte Führung ein erstes Blätterdach erkennen lassen. Ele Pohl lächelt und fragt: Spüren Sie die Brise?
Ein Paradies mit Struktur
Das Auge braucht Ordnung, sagt Architekt Frank Pohl. Die Rasenflächen auf dem Gelände werden von geraden Wegen aus Betonplatten ergänzt. Die Beete auf der rechten und linken Seite des Gartens sind eckig.
Die Steinwege laden zum Durchgehen und Bestaunen der Beete ein. Dabei fällt der Blick auch auf die geniale Abgrenzung zwischen Wald und Grundstück. Architekt Frank Pohl hat sich inspirieren lassen und folgende Lösung gewählt: Geometrische grüne Zaunelemente wechseln sich mit rechteckigen Metallplatten ab.
Kunstvolle Glasarbeiten
Ele Pohl besuchte in Krefeld die Werkkunstschule. Die Beschäftigung mit Bildern aus Glas steht im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Als Ursprung verwendet sie bunte, zum Teil strukturierte Glasplatten. Ich liebe Glas, sagt Ele Pohl.
Sie schneidet das Glas in kleine geometrische Formen und baut sie zu symmetrischen Glasmosaiken zusammen. Die Glasmosaike säumen den Eingangsbereich des Gartens und finden sich auch als Glasbilder an den Fenstern des Hauses.
Ein Garten mit Herausforderungen
Was hier, an der Stadtteilgrenze zwischen Hüls und Traar immanent ist, ist der sehr feuchte Boden. Dazu Ele Pohl: Der Rasen ist derart feucht, dass wir erst ab 16 Uhr mähen können!
Bei den Pflanzen hat Frau Pohl experimentieren müssen, da der Boden in der Ottostraße wesentlich trockener war. Hinter der Pforte am Lookdyk 160, dort, wo die Sonne am stärksten ist, wachsen hohe und niedrige Verbenepflanzen.
Links vom Eingang wachsen Rhododendronsträucher. Im Garten befindet sich zahlreicher Formbuchs; vor Schädlingen wappnet sie sich hier mit sogenanntem Niemöl. An vielen Stellen im großen Garten wachsen Crocosmia und Hibiskus.
Als Bodendecker im Beet vor dem Haus findet sich Blue Foot, der aus zierlichen blauen Blümchen besteht. Apropos Blau: Neben den geraden Linien beruhigt die Farbe Blau das Auge.
Ein Garten mit Leidenschaft
Ele Pohl ist mit der Natur verbunden und entgegnet ruhig und gelassen: Der Garten ist keine Arbeit. Der Garten ist Leidenschaft.
Einer der vielen Besucher der offenen Gartenpforte, ein 53-jähriger Ingenieur aus Krefeld, ging bewundernd durch den Garten, lobte die geometrische Struktur und Anordnung und meinte anerkennend beim Blick in die sehr gepflegten Beete: Hier ist jemand 24/7 beschäftigt.
Hier geht es zur Bilderstrecke: So schön ist der Garten von Ehepaar Pohl
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