Mönchengladbach: Zalando-Mitarbeiter streiken für Tarifabschluss

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Mönchengladbach: Zalando-Mitarbeiter streiken für Tarifabschluss

In der Stadt Mönchengladbach im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist am heutigen Tag ein Arbeitskampf ausgebrochen. Zalando-Mitarbeiter haben sich entschieden, in den Streik zu treten, um für ihre Rechte einzutreten. Der Grund für diesen Schritt ist die Forderung nach einem Tarifabschluss, der den Arbeitnehmern des Online-Modehändlers Zalando mehr Sicherheit und bessere Arbeitsbedingungen garantieren soll. Die Gewerkschaft verlangt faire Löhne und eine bessere soziale Absicherung für die Beschäftigten. Die Streikenden hoffen, dass ihre Aktionen zu einem positiven Ergebnis führen und ihre Forderungen erfüllt werden.

Zalando-Mitarbeiter in Mönchengladbach streiken für bessere Arbeitsbedingungen

Für Eveline Surma und Alajendrina Tuberquia ist das Maß voll: Sie stehen vor dem Eingang des Zalando-Logistikzentrums, in dem beide seit Jahren angestellt sind. Arbeiten werden sie heute nicht. Stattdessen haben sich Surma, Tuberquia und zahlreiche andere Kollegen gelbe Warnwesten übergezogen, auf denen die deutliche Botschaft steht: „Ohne uns kein Geschäft.“

„Aber wir verdienen einfach zu wenig. Die Lebenshaltungskosten steigen seit Jahren und mit dem Lohn auszukommen, wird immer schwieriger“, betont die Mitarbeiterin. „Manche Kollegen haben sogar zwei Jobs. Sie kommen von der Nachtschicht, schlafen ein wenig und gehen dann zu ihrer anderen Arbeitsstelle.“

Die Gewerkschaft Verdi hat deswegen die Beschäftigten des Logistikzentrums in Mönchengladbach erstmals dazu aufgerufen, für einen Tag zu streiken. Verdi fordert den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages mit dem Versandhändler. Der sieht unter anderem 37,5 Arbeitsstunden pro Woche statt wie bislang 40 vor und 30 statt 26 Urlaubstage, heißt es von der Gewerkschaft.

„Bislang hat Zalando unsere Aufforderung zu Verhandlungen abgelehnt“, sagt Guido Meinberger, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Zalando-Lager in Mönchengladbach. „Alleine der Begriff ‚Tarifvertrag‘ wird vom Unternehmen konsequent gemieden.“

Viele der Mitarbeiter wollen weiter streiken, wenn das Unternehmen nicht bereit ist, zu verhandeln. Foto: Christoph Wegener

Das ist auch bei der Antwort von Zalando auf eine Anfrage unserer Redaktion der Fall. Das Unternehmen sei ein „fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber“, betont darin eine Sprecherin. Unter anderem seien im Mai 2023 und in diesem Jahr jeweils 1000 Euro Inflationsausgleichsprämie gezahlt worden. Zudem werde das Gehalt 2024 um 7,6 Prozent erhöht.

Für viele Beschäftigte, die am Montag ihre Arbeit niedergelegt haben, reicht das jedoch nicht aus. Verdi geht davon aus, dass sich etwa 500 der 1700 Mitarbeiter am Streik beteiligen.

„Der Lohn wird mit Blick auf die Inflation nicht schnell genug erhöht. Ich komme wegen staatlicher Hilfen wie dem Kindergeld zwar ganz gut über die Runden. Aber eigentlich sollten doch die Unternehmen ihren Mitarbeitern genug zum Leben zahlen und gar keine anderen Unterstützungen notwendig sein“, sagt ein Zalando-Mitarbeiter.

„Wir würden uns wünschen, mindestens drei Euro mehr, also rund 17 Euro pro Stunde zu verdienen“, sagt eine von ihnen. „Doch das wird wahrscheinlich nicht passieren.“

„Wir werden wieder streiken, bis das Unternehmen bereit ist, mit uns über den Tarifvertrag zu verhandeln“, betont Rainer Geiser, der im Betriebsrat von Zalando sitzt und Verdi-Mitglied ist. „Solange hohe Dividenden an Aktionäre ausgezahlt werden können, ist es für die Firma auch möglich, faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu bieten.“

Tarifstreik bei Zalando: Mitarbeiter fordern faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

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Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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