Neusser Chefarzt: Symptome eines Schlaganfalls bei Frauen​

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Neusser Chefarzt: Symptome eines Schlaganfalls bei Frauen​

Ein Chefarzt des Klinikums Neuss hat kürzlich darauf hingewiesen, dass die Symptome eines Schlaganfalls bei Frauen oft unterschätzt werden. Laut dem Experten zeigen Frauen bei einem Schlaganfall oft andere Symptome als Männer. Während Männer oft starke Kopfschmerzen, Schwindel und Lähmungserscheinungen zeigen, erfahren Frauen oft milde Symptome, wie zum Beispiel Fieber, Müdigkeit oder Übelkeit. Dies kann dazu führen, dass der Schlaganfall bei Frauen oft erst spät erkannt wird, was die Behandlung erschweren kann.

Schlaganfall: Jede Sekunde zählt – auch bei Frauen

Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde – das ist inzwischen allgemein bekannt. Was viele aber nicht wissen: Frauen können andere Symptome zeigen als Männer. Werden sie nicht richtig eingeordnet, kann das zur echten Gefahr werden.

Anlässlich des Weltschlaganfalltages am 10. Mai klärt Professor Jan Sobesky, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Johanna-Etienne-Krankenhaus, auf und berichtet, worauf bei Frauen und Männern zu achten ist.

Wie kommt es zu einem Schlaganfall?

Wie kommt es zu einem Schlaganfall?

Grund dafür ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn, ausgelöst durch eine Gefäßverstopfung oder das Platzen eines Gefäßes im Hirngewebe. In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall – Tendenz steigend. Denn die Menschen werden immer älter und damit wächst auch das Risiko.

Die Stroke Unit des Johanna-Etienne-Krankenhauses

Die Stroke Unit des Johanna-Etienne-Krankenhauses

In Neuss kommen alle sechs bis acht Stunden Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall ins Johanna-Etienne-Krankenhaus. Denn dort befindet sich die einzige zertifizierte und überregionale „Stroke Unit“ im Rhein-Kreis Neuss, eine Überwachungsstation innerhalb der neurologischen Klinik, die auf die Behandlung akuter Schlaganfälle spezialisiert ist.

Symptome bei Frauen

Symptome bei Frauen

Akute Sprach- und Sehstörungen, plötzliche und halbseitige Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen und Schwindel: Wenn diese Symptome auftreten, denken die meisten Menschen zu Recht an einen Schlaganfall und wählen die 112. Frauen schildern aber auch andere Anzeichen, die zunächst nicht mit einem Schlaganfall in Verbindung gebracht werden, berichtet Sobesky. Dazu gehören zum Beispiel Übelkeit, Kurzatmigkeit, Brust- und Kopfschmerzen, Schwäche, Ohnmacht, Verwirrtheit, Schluckbeschwerden und Schluckauf.

Diagnose und Behandlung

Es gibt Studien, die belegen, dass es bei Frauen länger dauert, bis sie ins Krankenhaus kommen, sagt Doktor Christoph Walter, Oberarzt Neurologie. Auch bis zur Diagnose dauert es im Schnitt länger als bei Männern.

Der FAST-Test

Grundsätzlich empfehlen beide Mediziner unabhängig vom Geschlecht den bewährten FAST-Test, mit dem sich die häufigsten Symptome schnell und einfach zuverlässig erkennen lassen. FAST steht für die Anfangsbuchstaben der englischen Wörter „face“ (Gesicht: Patienten auffordern, zu lächeln oder die Stirn zu runzeln), „arms“ (Patienten sollen beide Arme ausstrecken und die Handflächen umdrehen), „speech“ (Sprache: Patienten sollen einen einfachen Satz nachsprechen), die bei einem Schlaganfall nahezu immer mit betroffen sind, und „time“ (Zeit: Patienten fragen, wie lange die Symptome schon bestehen).

Ursachen und Risikofaktoren

Nicht nur die Symptome können unterschiedlich sein, auch die Ursachen für einen Schlaganfall unterscheiden sich je nach biologischem Geschlecht. Für alle Menschen gilt: Bluthochdruck, Rauchen, erhöhter Blutzucker und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko. Bei Frauen spielen aber auch Hormone und körperliche Veränderungen in verschiedenen Lebensphasen eine Rolle.

Forschung und Behandlungsmöglichkeiten

Hoffnung machen aktuelle Entwicklungen: In der Forschung tut sich viel, bestätigt Sobesky. Während früher deutlich mehr Männer in Studien untersucht wurden, werden heute mehr geschlechtsspezifische Daten erhoben. Das gilt zum Beispiel auch für die Vergabe von Medikamenten, die viel individueller betrachtet wird. Und auch bei den Behandlungsmöglichkeiten gibt es Fortschritte. Neben besser wirkenden Medikamenten haben wir auch mehr Optionen in der Therapie, so Sobesky.

Mit jeder Minute stirbt Hirngewebe ab. Also lieber einmal mehr die 112 wählen und regelmäßig zur Vorsorge gehen, rät der Mediziner.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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