Ohne Großeltern kaum zu bewältigen: Zu wenig Personal, viele Ausfälle in NRW-Kitas

Ohne Oma und Opa geht es kaum: Zu wenig Personal, viele Ausfälle in NRW-Kitas ist eine alarmierende Schlagzeile, die die derzeitige Situation in den Kindertagesstätten Nordrhein-Westfalens beschreibt. Laut aktuellen Berichten leiden die Kitas unter einem eklatanten Mangel an Personal, was zu zahlreichen Ausfällen führt. Eltern stehen vor großen Herausforderungen, da sie vermehrt auf die Unterstützung von Großeltern angewiesen sind, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. Dieser Zustand wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Situation im Bildungsbereich und stellt die Verantwortlichen vor die dringende Aufgabe, Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation zu ergreifen, um die Betreuung und Bildung der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu gewährleisten.

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Kita-Probleme in NRW: Zu wenig Personal und viele Ausfälle belasten Familien

Meine Frau und ich stehen täglich um 6.15 Uhr auf. Meistens schauen wir zuerst auf unsere Smartphones. Gibt es eine Nachricht aus der Kita? Wenn nicht, ist es gut. Falls doch, dann ist es meistens nicht so gut. Denn morgendliche Informationen aus der Kita versprechen eigentlich nie etwas Erfreuliches. Meistens sind es dann Nachrichten wie diese: Die Maulwurfgruppe (in die geht unser dreijähriger Sohn Toni) bleibt heute geschlossen, weil zu wenige Erzieher da sind. Oder dass die Kinder heute viel früher abgeholt werden müssen, weil zu wenige Erzieher da sind. Oder heute wird es nachmittags nur eine kleine Notgruppe geben, weil (Sie ahnen es bereits) zu wenige Erzieher da sind. Ich wohne mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen Toni (3) und Theo (7) in Düsseldorf. Wir sind beide voll berufstätig und auf verlässliche Ganztagsbetreuung angewiesen – und selbst die angebotenen Zeiten sind für unsere Jobs in Wahrheit schon viel zu kurz bemessen und erfordern ohnehin einen enormen organisatorischen Aufwand.

Damit sind wir nicht allein. So geht es vielen Freunden, Bekannten und Nachbarn mit Kindern in dem Alter. Die Kita-Probleme bestehen landesweit. Nicht selten kommen die oben geschilderten Hiobsbotschaften auch erst, wenn ich schon auf dem Weg zur Kita bin und meine Frau schon im Büro sitzt. Wenn man währenddessen die Mails und WhatsApp nicht liest, kann es passieren, dass man erst davon erfährt, wenn man in der Kindertagesstätte ist, was mir am vergangenen Montag wieder passiert ist, als die Leiterin mir entgegenkam und fragte, ob ich die Mail denn nicht gelesen hätte?

Glücklicherweise kann ich sehr viel im Homeoffice arbeiten, was die Situation ein wenig entschärft – zumindest im Vergleich zu den Eltern, die diese Möglichkeit nicht haben. Aber betreuen Sie mal einen quicklebendigen Dreijährigen, während Sie gleichzeitig Ihre Arbeit erledigen müssen. Das geht bei uns beiden (Toni und mir) in den meisten Fällen genau eine Stunde gut. Dann spielt Toni seine Karten aus…

Verlässliche Ganztagsbetreuung in NRW: Eltern kämpfen mit Kita-Problemen

Also was mache ich? Ich rufe meine Eltern an! Denn ohne Oma und Opa geht es kaum. Sie wohnen anders als wir nicht in Düsseldorf, sondern in Moers. Und mein Vater ist in diesem Jahr auch schon 80 geworden. Dennoch kommen meine Eltern sofort, wenn ich sie anrufe, weil sie es gerne machen. Sie lassen dann buchstäblich alles stehen und liegen und sind so schnell wie möglich bei uns. Ich kann mich zu 100 Prozent auf sie verlassen. Und das gilt natürlich auch für meine Schwiegereltern, die in Gladbeck wohnen. Eine Verlässlichkeit, die gut tut. Und dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.

Ich weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Und ich habe deswegen auch ein schlechtes Gewissen. Danke dafür, lieber Papa und liebe Mama! Ich kenne viele, die keine Großeltern haben, die mal eben schnell kommen können – schon gar nicht so kurzfristig. Ich kenne auch Mütter und Väter, die ihren Beruf deswegen schon ganz oder teilweise haben aufgeben müssen, weil es nicht mehr anders ging, obwohl sie das Geld brauchen.

Wie kann das alles sein? Es ist ja nicht so, dass es eine völlig neue Problematik ist. Im Gegenteil. Ich selbst und viele andere Mütter und Väter kennen das nicht anders. Schon bei meinem größeren Sohn Theo war es so in der Kita. Besonders ärgere ich mich über die Politik, der es seit Jahren trotz aller Versprechungen nicht gelingt, effektive Rahmenbedingungen für einen verlässlichen Kita-Betrieb zu schaffen. Den Frust darüber bekommen meist die Erzieher in den Kitas zu spüren, obwohl sie – und da spreche ich jetzt für unsere Kita – nichts dafür können und alles tun, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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