Schlangenfunde in Hückelhoven - wichtige Hinweise zum Umgang
In den letzten Wochen sind in der Region um Hückelhoven mehrere Schlangenfunde gemeldet worden. Diese Entdeckungen haben bei der Bevölkerung für Besorgnis gesorgt und Fragen zum richtigen Umgang mit den Reptilien aufgeworfen. Insbesondere bei warmem Wetter suchen die Schlangen nach geeigneten Plätzen, um sich zu sonnen und zu jagen. Doch was sollten Sie tun, wenn Sie eine Schlange in Ihrem Garten oder auf einem Spaziergang entdecken? Im Folgenden möchten wir Ihnen wichtige Hinweise geben, wie Sie sich in solchen Situationen verhalten sollten.
Schlangenalarm in Hückelhoven: Feuerwehr reagiert auf ungewöhnliche Anrufe
„Die Feuerwehr wurde zu einem ‚Tier in Notlage‘ alarmiert“. Meldungen wie diese liest man in den Einsatzberichten der Hückelhovener Feuerwehr öfters. Mal geht es um ein verletztes Tier, das Hilfe benötigt, mal auch um eine Katze, die nicht mehr selbst von einem Baum oder einem Dach herunterkommt. Im vergangenen Jahr kamen beispielsweise die Rettung von Hund und Herrchen aus einem Sumpfgebiet und die Rettung eines eingeklemmten Bibers hinzu.
In den vergangenen Wochen waren es Einsätze der etwas anderen Art. Denn die Wehrleute wurden wegen Tieren gerufen, denen man im Alltag eher seltener begegnet: Schlangen. Gleich vier Einsätze zählte die Hückelhovener Feuerwehr binnen weniger Wochen. Mal lag sie im Garten in der Sonne, mal kroch sie aber auch durch den Obi-Baumarkt.
Info für das Thema sensibilisieren
Verhalten Intern werden die Wehrleute regelmäßig geschult, dazu zählt auch der richtige Umgang mit exotischen Tieren. Um die Menschen für das Thema zu sensibilisieren, möchte die Feuerwehr im kommenden Jahr auch Seminare anbieten, wo sie über den richtigen Umgang referieren.
Wenn einem eine Schlange begegnet, reagieren wohl die meisten Menschen erst einmal schreckhaft – auch wenn das zumeist unbegründet ist. Das bestätigt auch Josef Loers, stellvertretender Wehrleiter und Pressesprecher bei der Hückelhovener Feuerwehr. „Wenn man eine Schlange bei sich im Garten sieht, die dort einfach nur in der Sonne liegt, ist es meistens übertrieben, die Feuerwehr zu rufen“, sagt er.
Denn gerade bei Sonnenschein suchen die Tiere eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen. In der Regel verschwinden die Schlangen auch schnell wieder im Unterholz oder im Gebüsch, sobald man sich ihnen nähert.
Schlangen und Co. im Feuerwehreinsatz
Außergewöhnlicher Ausbildungsabend in Wassenberg
Während es auf der ganzen Welt rund 3000 Schlangenarten gibt, sind in Deutschland lediglich sieben Arten heimisch. Zwei der sieben sind Giftschlangen, aber auch diese seien für den Menschen ungefährlich, da das Gift nicht die Stärke haben, einen Menschen ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Bei allermeisten Sichtungen und Funden handelt es sich auch um die heimischen Arten. Anders verhält es sich aber, wenn es sich um eine nicht heimische Art handelt. Da könne man auf den ersten Blick meist nicht sagen, ob eine Gefahrenlage vorliegt.
Die Schlangen, die in der Regel in Terrarien gehalten werden, sind dann wahrscheinlich ausgebüchst oder wurden mutwillig vom Halter ausgesetzt, um sie loszuwerden.
Am 4. Juli etwa war die Feuerwehr wegen einer herrenlosen Schlange alarmiert worden. Da auf den ersten Blick erkennbar war, dass es sich nicht um eine heimische Art handle, wurden Experten der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr zurate gezogen. Anhand von Bildmaterial konnten sie das Tier als Königspython identifizieren – eine Würgeschlange, von der also keine Gefahr ausging.
Mithilfe von Spezialwerkzeug, das inzwischen zur Ausstattung der Feuerwehrfahrzeuge gehört, wurde die Schlange schließlich gefangen und an eine Zoofachhandlung übergeben.
So stellt sich die Feuerwehr neu auf
Wehrleiter in Hückelhoven
So stellt sich die Feuerwehr neu auf
Doch wie sollte man sich nun verhalten, wenn man auf eine Schlange trifft? Zunächst einmal sollte man ruhig bleiben, betont Josef Loers, um das Tier nicht aufzuscheuchen. Wenn möglich, sollte man ein Foto von dem Tier machen. So könne man entweder durch eine rasche Online-Suche oder auch mithilfe der Feuerwehr herausfinden, um was für eine Art es sich handelt.
Im Freien werden die heimischen Schlangenarten schnell wieder verschwunden sein. Wenn man jedoch in der Wohnung oder im Keller eine Schlange entdeckt, sei es durchaus ratsam, sich an die Feuerwehr zu wenden, sagt Josef Loers. „Es ist gut, den Raum so zu verschließen, dass die Schlange diesen nicht verlassen kann. So haben wir mehr Zeit, uns vorzubereiten und die Schlange schließlich zu fangen“, sagt der stellvertretende Wehrleiter.
Dass immer mehr Menschen Reptilien und insbesondere Schlangen als Haustiere halten, kann die Feuerwehr auch vor ernste Probleme stellen. Bei einem Brand etwa wissen die Wehrleute in der Regel ja nicht, was sie erwartet. „Wenn wir da durch die Wohnung krabbeln und auf einmal einer Schlange ins Gesicht gucken, ist das auch erst mal ein Schock“, sagt Josef Loers.
Zumal der Besitzer auch nicht immer sofort zur Stelle ist und Auskunft geben kann, um was für ein Tier es sich genau handelt und ob eine Gefahr ausgeht.
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