Schneckenplage in Nordrhein-Westfalen: Was Gärtnereien gegen die Schneckenplage unternehmen können

In Nordrhein-Westfalen herrscht derzeit eine regelrechte Schneckenplage. Die Zahl der Schnecken in den Gärten und Parks des Bundeslandes ist in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen. Dies hat zu beträchtlichen Schäden an den Pflanzen und Gewächsen geführt. Viele Gärtnereien sind ratlos, wie sie dieser Plage Herr werden können. Doch es gibt Lösungen, um die Schnecken zu bekämpfen und ihre Population zu reduzieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie als Gärtner oder Hobbygärtner gegen die Schneckenplage vorgehen können und Ihre Pflanzen schützen können.

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Schneckenplage in Nordrhein-Westfalen: Was Gärtnereien gegen die Schneckenplage unternehmen können

Sie bewegen sich kriechend vor, gelten als Schädlinge und sondern ein schleimiges Sekret ab: Schnecken haben nicht den besten Ruf. Aber sollte man sie deswegen gleich töten?

Wir haben mit dem Schneckenexperten Florian Werner gesprochen. Herr Werner, mir haben Schnecken gerade die gesamten sorgsam gepflanzten Gemüsesetzlinge weggefressen. Was sollte ich über Schnecken wissen, ehe ich zum Gift greife?

Florian Werner: Schnecken sind liebenswerte Tiere, die für uns Menschen Vorbilder sein können.

Gehäuseschnecken tragen eine perfekte archimedische Spirale auf ihrem Rücken, das begeistert nicht nur Kinder, namhafte Architekten wie Le Corbusier haben Häuser nach diesem Vorbild entworfen. Was könnte man von Schnecken lernen – außer, anderen den Salat wegzufuttern?

Florian Werner: Schnecken sind der Inbegriff der Gelassenheit und der Gemütsruhe. Mit diesem Prinzip sind sie außergewöhnlich gut durch die Evolutionsgeschichte gekommen.

Die Schnecken: eine geliebte und verhasste Kreatur

Die Schnecken: eine geliebte und verhasste Kreatur

Schnecken sind merkwürdige Mischwesen. Man ist sich auf den ersten Blick ja gar nicht sicher: Ist das ein Mineral, ein Stein, eine Pflanze, ein Tier?

Florian Werner: Natürlich ist die Schnecke ein Schalenweichtier. Und sie hat zum Beispiel eine extrem taugliche Art der Fortbewegung entwickelt. Im Schneckentempo.

Die Schnecke kriecht auf ihrem Bauch. Damit das gelingt, hat sie am vorderen Ende des Körpers eine Schleimdrüse. Sie ist also wie ein Schiff, das sein eigenes Wasser produziert.

Schnecken: die feinen Freunde des Gartens

Schnecken: die feinen Freunde des Gartens

In Deutschland gibt es um die 400 Landschneckenarten. Manche Schätzungen liegen auch darunter. Die Eierzahl ist je nach Art sehr unterschiedlich, Weinbergschnecken legen nach der Paarung um die 40 Eier, Nacktschnecken bis 300.

Florian Werner: Ja, mich fasziniert auch die Pracht der Gehäuse bei den Bänderschnecken. Die können in allen Farbschattierungen mit bis zu fünf Farbbändern auf dem Gehäuse vorkommen.

Die Schnecke baut von der Spitze zum Eingang. So lässt sich ihr Haus je nach Größenbedarf erweitern. Es beginnt mit einem winzigen Protoconch, sieht aus wie ein durchsichtiger Stecknadelkopf.

Die Schneckenplage: ein Problem für Gärtnereien und Gartenfreunde

Wieso ist Regenwetter auch Schneckenwetter? Schnecken überwintern in ihrem Gehäuse. Weinbergschnecken zum Beispiel verschließen den Eingang mit einem sogenannten Epiphragma.

Florian Werner: Wenn es im Frühjahr wärmer und feucht wird, kommen sie wieder zum Vorschein. Wenn es dann länger regnerisch bleibt, begegnen sie natürlich häufiger Artgenossen, paaren sich häufiger und vermehren sich.

Sind Schnecken zu irgendetwas nütze? Florian Werner: Im Jubiläumsjahr des Philosophen Immanuel Kant möchte ich antworten, dass man Wesen nicht danach bewerten sollte, ob sie zu etwas nützlich sind. Auch die Schnecke ist ein „Zweck an sich“.

Schnecken: ein Schicksal, das nicht unbedingt mit Hass, sondern mit Liebe zu teilen ist

Welchen Platz haben Schnecken in der Nahrungskette? Natürlich dienen Schnecken anderen Tieren als Nahrung. Laufenten oder Igeln etwa.

Florian Werner: Menschen wollen Schnecken in der Regel vor allem loswerden. Eine Methode besteht darin, Tigerschnegel anzusiedeln, getigerte Nacktschnecken, die Eier anderer Schnecken fressen.

Wieso ekeln sich Menschen vor Schnecken? Florian Werner: Schleim ist ekelbesetzt. Das Schleimige erinnert uns an den Urschleim, aus dem wir gekommen sind, und an den indifferenten Zustand, in den wir nach dem Lebensende gehen werden.

Mir scheint, wer seinen Garten liebt, aber nicht zum Sadisten werden will, dem bleibt nur, auch die Schnecke zum Freund zu machen. Oder sehen Sie einen anderen Weg?

Florian Werner: Kaum. Es gibt den Spruch: Keep your friends close, but your enemies closer. Man sollte sich also mit Freunden umgeben, seine Feinde aber noch näher im Blick behalten. Das trifft auch auf Schnecken zu.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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