Tiroler Torwart-Talent Takashi Uchino der einsamste Profi nach verschossenem Strafstoß
Das Tiroler Torwart-Talent Takashi Uchino erlebte einen Albtraum, als er im entscheidenden Spiel gegen den FC Liefering einen Strafstoß verschoss. Der junge Torhüter stand unter großem Druck, als er den Elfmeter gegen den Gegner ausführen sollte. Doch stattdessen verschoss er den Strafstoß, was zu einer Welle der Enttäuschung und Verzweiflung bei den Fans und bei Uchino selbst führte. Die Niederlage war bitter, aber Uchino muss nun lernen, mit dem Druck und der Verantwortung umzugehen, die mit seiner Position als Profi-Torwart einhergehen. In dieser schwierigen Zeit gilt es, die richtigen Lehren zu ziehen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren.
Trauriger Abschluss: Uchino erlebt Relegations-Drama
Florian Kastenmeier kommt als Erster. Natürlich Kastenmeier. Der Torhüter, der sich bei Fortuna stets um jeden kümmert, dem es gerade nicht so gut geht, auf den gerade Kritik einprasselt, der Sorgen hat. Und mit „nicht so gut geht“, ist der Gemütszustand von Takashi Uchino in dieser Nacht nur unzureichend beschrieben.
Soeben hat der 23-Jährige den entscheidenden Versuch im Elfmeterschießen der Relegation über das Tor gedroschen. Fortunas Traum von der Bundesliga ist geplatzt. „Für uns als Mannschaft bricht gerade eine Welt zusammen“
Einsamkeit und Enttäuschung: Uchino nach verfehltem Strafstoß
Und da hilft es ihm zunächst auch nicht viel, dass Kastenmeier ihn hochzieht, ihn fest in seine Arme nimmt. Was für ein surreales Bild dies ist, da nur wenige Meter hinter den beiden die Spieler des VfL Bochum vor dem Gästeblock der Arena überschwänglich den Last-Minute-Klassenerhalt feiern.
Daniel Thioune drückt Uchino an sein Herz wie einen Sohn. Uchino ist in diesem Augenblick der einsamste Mensch in dem mit 51.500 Zuschauern prall gefüllten Stadion. Doch die Kollegen spüren das, kümmern sich um ihn. Shinta Appelkamp und Co-Trainer Jan Hoepner nehmen ihn in den Arm, trösten den Rechtsverteidiger, der dennoch absolut untröstlich ist.
Der einsamste Profi: Uchino nach Relegations-Fall
Und dann schließlich Trainer Daniel Thioune, der den Japaner gar nicht mehr loslässt, ihn minutenlang an sein Herz drückt und eindringlich mit ihm spricht. Wie ein Vater, dessen Sohn gerade großen Kummer hat. Thioune spricht das auch wenig später in der Pressekonferenz an. „Den kleinen Takashi Uchino jetzt so in der Kabine sitzen zu sehen, ganz ehrlich, das zerreißt einen.“
Der 23-Jährige selbst zerreißt es auch. Sein Traum von der Bundesliga, wegen dem er vor sechs Jahren allein nach Deutschland kam, seine Eltern nach dem Schulabschluss dazu überredet hatte, er ist nach einem einzigen Fehlschuss zerstört. Was hatte Uchino nicht alles auf sich genommen: Ohne zunächst nur ein Wort Deutsch zu verstehen oder gar zu sprechen, hat er in der Jugend des 1. FC Düren angefangen, ist dann zur U19 von Alemannia Aachen gewechselt, in deren zweite Mannschaft, dann zur U23 der Fortuna, weil sein Talent erkannt wurde.
Ein Traum, der nicht in Erfüllung ging
Er hat sich alles allein erkämpft, weil er nicht als Star nach Europa kam, sich niemand um ihn riss. „Ich musste ja schnell Deutsch lernen“, erklärte er uns einmal, sehr flüssig in der für ihn noch neuen Sprache. „Mir ist gar nichts Anderes übriggeblieben, ich hatte keinen Dolmetscher wie die japanischen Stars. Ich war allein, damals als einziger Japaner in der Mannschaft, da musste ich lernen, mich auf dem Platz und in der Kabine zu verständigen.“
Auch bei diesem schlimmen Abend ist er nicht allein, auch wenn er sich so fühlt. Denn nicht nur die Mitspieler und Trainer kümmern sich um ihn, auch die Fortuna-Fans. Auch sie sind einen kurzen Moment in Schockstarre, doch dann beginnen sie ihre Mannschaft zu feiern für diese so furchtbar endende, aber unterm Strich doch so großartige Saison. Und dann rufen sie immer wieder, immer lauter: „Taka Uchino, Taka Uchino!“
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