Viersen: Nachfolger für die größte Demonstration der Stadt gefunden

Index

Viersen: Nachfolger für die größte Demonstration der Stadt gefunden

Die Stadt Viersen hat einen würdigen Nachfolger für die größte Demonstration ihrer Geschichte gefunden. Die stadtbekannte Kundgebung, die jährlich Tausende von Teilnehmern anzieht, wird künftig von einem neuen Veranstaltungsteam organisiert. Der Rat der Stadt hat nach langen Verhandlungen ein neues Konzept gebilligt, das die traditionelle Demonstration in eine moderne und attraktive Veranstaltung umwandeln soll. Die neuen Veranstalter haben bereits erste Ideen vorgestellt, um die große Demonstration zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Viersen: Nachfolger für die größte Demonstration der Stadt gefunden

Mehr als 65 Organisationen hatten zur Teilnahme aufgerufen. Rund 3000 Menschen kamen Anfang Februar auf dem Sparkassenvorplatz zusammen, um Flagge für die Demokratie zu zeigen. Es war die größte Demonstration in der Geschichte der Stadt Viersen, unterstützt von Sport- und Heimatvereinen, aber auch den politischen Parteien von Die Linke bis zur CDU.

Menschen für Demokratie auf der Straße

Menschen für Demokratie auf der Straße

Anlass waren das Erstarken der in Teilen als rechtsextrem geltenden AfD und das „Potsdamer Treffen“, an dem AfD-Politiker und Rechtsextremisten teilgenommen hatten und dort Pläne für massenhafte Abschiebung auch deutscher Staatsbürger diskutierten. Deutschlandweit kam es daraufhin zu Demonstrationen.

Freiheit und Demokratie: Das Netzwerk für Demokratie in Viersen

Freiheit und Demokratie: Das Netzwerk für Demokratie in Viersen

Jetzt planen die Organisatoren der Viersener Demo für Demokratie einen Nachfolger. Das Datum der Aktion steht schon fest: Samstag, 25. Mai. Es soll allerdings keine Demo werden. „Freiheit und Demokratie sehen wir gerade großen Gefahren ausgesetzt. Das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte, offene Angriffe auf Politiker und Politikerinnen, Hetze und Aufrufe zur Gewalt zeigen, dass in unserem Land das Demokratiebewusstsein in Teilen stark abnimmt“, sagt Mirko Danek, der die große Demo für Demokratie im Januar initiiert hatte.

„Schon während der Vorbereitungen und auch im Nachgang der Demonstration kamen vermehrt Anfragen, was denn als nächstes geplant sei, wo man sich an Aktionen beteiligen könne“, schildert er. Er ist überzeugt: „Demonstrationen sind wichtig, jedoch brauchen wir, auch in Viersen, eine nachhaltige ,Demokratiearbeit‘.“

Aus diesem Grunde habe sich vor kurzem ein „Demokratie-Netzwerk-Viersen“ gegründet. Neben Danek mit dabei: Vertreter von „NieWieDer“, dem Verein für Heimatpflege Viersen, der evangelischen Kirche, dem Verein für Erinnerungskultur und Parents for Future.

„Das Netzwerk soll dem Wunsch nach weiteren Aktionen und vor allem der gegenseitigen Vernetzung nachkommen“, erläutert Danek. Der Mitgründer des Vereins für Erinnerungskultur Viersen 1933-45, selbst SPD-Mitglied, betont, dass das Netzwerk überparteilich sei: „Uns geht es nicht um Parteipolitik. Wir begrüßen durchaus die Mitarbeit bereits parteipolitisch aktiver Menschen oder auch demokratischer Parteien und Fraktionen - jedoch sind wir trotzdem keine Plattform für Parteipolitik, dafür gibt es andere Möglichkeiten.“

Was plant das Bündnis nun konkret für den 25. Mai in Viersen? „Diesmal gibt es keine Demonstration im üblichen Sinne, keine Kundgebung“, sagt Danek. Stattdessen gehe es darum, das Jubiläum des Grundgesetzes zu feiern. „Seit dem 23. Mai 1949 regelt das Grundgesetz unser Zusammenleben. 75 Jahre Frieden, Freiheit und Demokratie in Deutschland sind eine Erfolgsgeschichte“, findet Danek. „Aber sie ist keine Selbstverständlichkeit. Daher wollen wir das Grundgesetz feiern!“ Und: gemeinsam über die Demokratie und ihre Grundlagen ins Gespräch kommen.

„In unserer Stadt gibt es unzählige Vereine, Gruppierungen und vor allem viele Bürgerinnen und Bürger, die den Angriffen von rechts auf unsere Demokratie nicht tatenlos zusehen wollen. Nur wie leider viel zu oft: Wir wissen nichts voneinander.“ Das soll sich am 25. Mai auf dem Sparkassenvorplatz ändern: Von 10 bis 14 Uhr soll der Platz die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen und zu vernetzen, kündigt er an. „Wir suchen weiter Interessierte, die sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzen möchten.“

Er ist überzeugt: „Ein Bündnis für Demokratie in Viersen kann zu einer festen Größe in der Stadtgesellschaft werden und diese positiv beeinflussen.“ Dabei könne es auch um ganz profane Dinge gehen, zum Beispiel Bündelung von Ressourcen. „Erfahrung, Standmaterial, Veranstaltungstechnik – niemand kann alles, aber viele schaffen eine ganze Menge. Gemeinsam geht vieles leichter und wir können uns gegenseitig ergänzen und unterstützen.“

Geplant ist zweierlei: Zum einen können sich Organisationen auf dem Sparkassenvorplatz mit eigenen Ständen vorstellen. „Wir haben für den 25. Mai genügend Fläche auf dem Sparkassenvorplatz reserviert“, sagt Danek. Wer dort einen Stand aufbauen will, sollte sich im Vorfeld mit dem Demokratie-Netzwerk-Viersen in Verbindung setzen. Zum anderen sollen sich Viersenerinnen und Viersener zwanglos informieren können. Danek lädt ein: „Besuchen Sie uns und wir sprechen miteinander, entwickeln Ideen und geben uns an die Umsetzung.“

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up