Rückgang der Angriffe auf Reporter in Deutschland - aber das Klima bleibt rau
Die jüngsten Statistiken zeigen einen erfreulichen Rückgang der Angriffe auf Reporter in Deutschland. Dennoch bleibt das Klima für Journalisten rau. Die Zahlen sind rückläufig, was auf verbesserte Maßnahmen und Sensibilisierung für die Bedeutung der Pressefreiheit hinweist. Trotzdem sind Bedrohungen und Übergriffe nach wie vor Realität für viele Medienschaffende. Es ist unerlässlich, dass die Grundwerte der Pressefreiheit geschützt werden und Journalisten ohne Angst vor Repression ihrer Arbeit nachgehen können. Der Kampf für die Meinungsfreiheit und die unabhängige Berichterstattung muss fortgesetzt werden, um das Klima für Reporter in Deutschland weiter zu verbessern.
Angriffe auf Reporter in Deutschland rückläufig, doch Pressefreiheit bleibt bedroht
Die Zahl der Übergriffe auf Journalisten in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen - dennoch besteht nach Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) kein Grund zur Entwarnung. Für 2023 dokumentierte RSF 41 Angriffe auf Medienschaffende. Im Jahr 2022 waren es noch 103 Attacken gewesen. Zum Vergleich: 2019, vor der Covid-Pandemie, waren 13 erfasst worden. „Während der Pandemie schnellte die Zahl der Übergriffe auf Berichterstattende in die Höhe. Auch unser Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt: Diese Tendenz ist noch nicht vollständig zurückgegangen“, steht im RSF-Bericht „Nahaufnahme Deutschland“ vom Dienstag.
Journalisten in Deutschland weiterhin gefährdet - RSF warnt vor rauer Atmosphäre
Ein neues aggressives Phänomen seien Trecker-Blockaden gegen deutsche Medienhäuser. „In Deutschland hat sich in den letzten Jahren eine immer pressefeindlichere Stimmung ausgebreitet“, ist das Fazit der Menschenrechtsorganisation. „Im vergangenen Jahr wurden Reporter wieder verprügelt, ihre Ausrüstung wurde zerstört und ihnen wurde im Internet massiv gedroht.“ Auch das neue Jahr habe nicht gut begonnen: am Rande einer Demonstration in Leipzig sei ein Journalist Opfer einer brutalen Körperverletzung geworden.
Journalismus in Deutschland wird gefährlicher – und wichtiger
Reporter ohne Grenzen erfasste auch, auf welche Weise Journalisten misshandelt wurden: „Am häufigsten waren im Jahr 2023 Tritte und Faustschläge oder Schläge mit Gegenständen wie Fackeln oder Trommel-Schlegeln. Als Angriff gewertet wurden diese, sofern sie Körper oder Ausrüstung von Journalistinnen und Journalisten tatsächlich getroffen haben. Die meisten der 41 für das Jahr 2023 verifizierten Angriffe – zwei Hacker-Angriffe können nicht geografisch zugeordnet werden – ereigneten sich in Sachsen (12), gefolgt von Bayern (6), Berlin (5), Nordrhein-Westfalen (5), Niedersachsen (4), Hamburg (2), Hessen (2), Rheinland-Pfalz (1), Thüringen (1) und Schleswig-Holstein (1).
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