Ein Razzia-Trio: Reul in Düsseldorfer Altstadt und NRW

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Ein Razzia-Trio: Reul in Düsseldorfer Altstadt und NRW

In einer gemeinsamen Aktion der Polizei Düsseldorf und des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) wurde am vergangenen Wochenende eine groß angelegte Razzia in der Düsseldorfer Altstadt durchgeführt. Im Fokus der Ermittler standen drei Tatverdächtige, die im Verdacht stehen, in der Region Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl von Straftaten begangen zu haben. Unter der Leitung von Innenminister Herbert Reul koordinierten die Behörden ihre Anstrengungen, um die mutmaßlichen Täter zu überführen und die öffentliche Sicherheit in der Region zu erhöhen.

Kurzbericht: Razzia in Düsseldorfer Altstadt und NRW

Langbericht: Ein RazziaTrio: Reul in Düsseldorfer Altstadt und NRW

Polizei kontrolliert Türsteher-Szene in Düsseldorfer Altstadt

Es ist 19.43 Uhr am frühen Samstagabend, als es plötzlich etwas hektisch wird in einer bekannten Düsseldorfer Lokalität an der Bolkerstraße, der Feiermeile in der Altstadt der Landeshauptstadt.

Die beiden Türsteher hasten quer durch den Laden, an der Bar, der Tabledance-Stange und den teils verdutzten Gästen vorbei zum Hinterausgang. Ihnen folgen Kräfte von Polizei, Ordnungsamt und Zoll - und NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Doch die Einsatzkräfte schaffen es nicht mehr, die beiden flüchtigen Männer zu fassen. Sie können entkommen. Währenddessen läuft das Lied „Der Kommissar“ des bereits 1998 verstorbenen Sängers Falco. „Das kann man sich nicht ausdenken“, sagt ein Polizist schmunzelnd.

Einsatz gegen Clanmilieu

Einsatz gegen Clanmilieu

Erstmals sind Sicherheitsbehörden geschlossen in einer konzertierten Aktion in mehreren NRW-Städten gegen die Türsteherszene vorgegangen. In Düsseldorfer, Duisburg, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Köln fanden am Samstagabend mehrere Kontrollen des privaten Sicherheitspersonals statt; allein die Polizei war mit 650 Kräften im Einsatz.

„Dass direkt bei der ersten Kontrolle zwei Türsteher abgehauen sind, zeigt, dass unsere Maßnahme richtig gewesen ist“, so ein beteiligter Polizist.

Ziel der Maßnahme

Die landesweite Großkontrolle richtete sich vor allem gegen das Clanmilieu. „Wir durchleuchten die Türsteher-Szene und prüfen, ob es da Verbindungen zu kriminellen Clans gibt“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Laut NRW-Innenministerium war Ziel der Maßnahme, Erkenntnissen über die Beschäftigung von kriminellen Clanangehörigen im Sicherheitsgewerbe und damit einhergehenden Verstößen gegen die Gewerbeordnung und andere Vorschriften sowie auch der Bekämpfung von Clankriminalität in anderen Phänomenbereichen zu erlangen.

Vorwürfe gegen die Türsteher-Szene

Nach Angaben des NRW-Innenministeriums liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass die Gewerbeordnung und andere einschlägige Vorschriften unterlaufen und missachtet werden und auf diese Weise Steuern und sonstige Abgaben hinterzogen und in größerem Umfang Geld verdient wird.

Zudem gebe es Hinweise auf komplett gefälschte Prüfungszertifikate der Industrie und Handelskammer (IHK). Des Weiteren gebe es laut NRW-Innenministerium Anzeichen, dass in diesem Bereich Schwarzarbeit stattfindet, Kontobewegungen nicht die tatsächliche Auftragslage widerspiegeln und größere Geldbeträge in bar gezahlt und verschoben würden.

Messerkontrollen in Düsseldorf

In Düsseldorf fanden zeitgleich auch Messerkontrollen statt. Dafür riegelte die Polizei den Bereich um den Bolker-Stern in der Altstadt ab. Die Menschen, die aus der dortigen U-Bahn-Haltestelle kamen, wurden von den Polizisten kontrolliert.

Wie viele Messer und Waffen bei der Aktion sichergestellt wurden, ist noch nicht bekannt.

Aussagen von Innenminister Reul

„Wir wollen sicher sein, dass sich dort keine kriminellen Strukturen aufbauen und verfestigen und sehen, ob dort Leute Steuern hinterziehen und schwarzarbeiten“, sagte Reul.

„Heute war es 50/50 in Düsseldorf. An einer Kontrollstelle hatten die Türsteher die Ausweise, bei der anderen Kontrolle liefen die Türsteher weg. Aber wir haben die beiden, die weggelaufen sind, noch nicht und können deswegen auch nur vermuten und nichts beweisen. Aber das war schon merkwürdig und nicht die normale Verfahrensweise“, so Reul.

Fußball-Europameisterschaft als Hintergrund

Auch die anstehende Fußball-Europameisterschaft spielt eine Rolle für die Kontrollen im privaten Sicherheitsgewerbe. Denn dort werden während des Großereignisses viele Veranstaltungen wie Public Viewing stattfinden, die von privaten Sicherheitsfirmen bewacht werden.

„Das ist ein sehr lukratives Geschäft, mit dem sich viel Geld verdienen lässt“, hieß es aus Sicherheitskreisen. „Daher brauchen wir mehr Erkenntnisse über diese Szene. Und die wollen wir durch solche Kontrollen bekommen.“

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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