- Kommentator der ESC-Spiele Thorsten Schorn im Interview
- Thorsten Schorn: Der neue Kommentator des Eurovision Song Contest
- Ein Gespräch über den Wettbewerb
- Der ESC als europäische Institution
- Die Bedeutung des ESC in Deutschland
- Die Vorbereitung auf den ESC
- Die Nachfolge von Peter Urban
- Der Kommentatorenjob
Kommentator der ESC-Spiele Thorsten Schorn im Interview
Der deutsche Kommentator Thorsten Schorn ist ein bekannter Name in der Welt der ESC-Spiele (Electronic Sports Championship). Als langjähriger Kommentator von eSports-Veranstaltungen hat er sich einen Namen gemacht und ist bei Fans und Spielern gleichermaßen beliebt. In unserem exklusiven Interview spricht Thorsten Schorn über seine Karriere, seine Erfahrungen bei den ESC-Spiele und seine Meinung zu aktuellen Entwicklungen im eSports-Bereich. Lesen Sie, wie er seine Leidenschaft für die Kommentierung von eSports-Veranstaltungen entdeckt hat und was ihn antreibt, die besten Momente des eSports für die Zuschauer zu kommentieren.
Thorsten Schorn: Der neue Kommentator des Eurovision Song Contest
Seit einem Vierteljahrhundert gehört Peter Urbans unverwechselbare Stimme aus dem Off zu jedem Eurovision Song Contest. In Malmö übernimmt nun die nächste Generation – in Gestalt des Radio- und Fernsehmoderators Thorsten Schorn.
Ein Gespräch über den Wettbewerb
Zwar hat der 48-Jährige schon viel Erfahrung vorzuweisen, eine Live-Show in der Größenordnung des ESC war bislang jedoch nicht dabei. Sonderlich nervös ist er deshalb aber nicht, wie er im Interview verrät.
Seit wann sind Sie dem ESC verbunden?
Ich gucke den ESC, seitdem ich Kind bin. Ich weiß noch, 1982, als Deutschland mit Ein bisschen Frieden gewonnen hat, da war ich sechs Jahre alt und durfte länger aufbleiben, was einem Sechsjährigen klar macht: Das ist heute ein besonderer Abend. Und ich habe mir damals die Fernbedienung geschnappt und umgeschaltet, weil wir im Raum Köln niederländisches und belgisches Fernsehen über die Antenne empfangen konnten. Ich fand das spannend, dass das überall gleichzeitig in Europa läuft.
Der ESC als europäische Institution
Was zeichnet diesen Wettbewerb aus, was hebt ihn von anderen Musikspektakeln ab?
Der ESC ist ja im Prinzip die Europameisterschaft im Singen, da gibt es gar nichts Vergleichbares. Ein einzigartiger Wettbewerb, der in einer spektakulären Samstagabendshow endet. Darum beneiden uns sogar die Amerikaner, die vergeblich versucht haben, das Konzept zu kopieren.
Die Bedeutung des ESC in Deutschland
Es gab ja vor allem in den vergangenen Jahren viel Häme wegen der schlechten Platzierungen.
Ich mag erstmal sehr, dass beim ESC jedes Land – egal ob klein oder groß – die gleiche Chance hat. Es zählt einzig der beste Song. Jedes Jahr ein neuer Anlauf. Und dass wir da durchaus auch etwas reißen können, haben zuletzt Michael Schulte 2018 mit Platz 4 und natürlich Lena mit ihrem Sieg 2010 eindrucksvoll bewiesen.
Die Vorbereitung auf den ESC
Wie schätzen Sie die Chancen von Isaaks Song?
„Always On The Run“ ist schon mal ein richtig toller Radiosong, den ich auch schon oft in meiner eigenen Sendung auf WDR 2 gespielt und jedes Mal mitgesungen habe. Allerdings ist das beim ESC allein nicht ausschlaggebend. Es braucht eine ausdrucksvolle Drei-Minuten-Nummer, die so heraussticht, dass sie die Jurys begeistert und das Fernsehpublikum dafür abstimmt.
Die Nachfolge von Peter Urban
Mit der Nachfolge von Peter Urban treten Sie in große Fußstapfen. Empfinden Sie das als große Hypothek oder gehen Sie unverkrampft an die Aufgabe?
Peter Urban hat den ESC unglaubliche 25 Mal kommentiert und mit seiner unverkennbaren Stimme geprägt. Sein Nachfolger zu sein ist mir eine Ehre und große Freude. Bei all der Aufmerksamkeit gerade um meine Person muss nur klar sein: Es geht um die Show und nicht um mich.
Der Kommentatorenjob
Wie gehen Sie an den Kommentatorenjob ran? Haben Sie eine Maxime?
Ich kenne die Songs, habe sämtliche Hintergrundinfos und verfolge in Malmö die Proben. Vermutlich könnte ich zu jedem Beitrag mehrere Minuten lang etwas erzählen, aber ich will es ja nicht überfrachten, glücklicherweise ist die Zeit ohnehin begrenzt.
Spüren Sie trotz Ihrer langjährigen Erfahrung noch Nervosität angesichts dieser Aufgabe?
Live-Sendungen, egal ob im Radio oder im Fernsehen, haben immer ihren besonderen Reiz, weil sämtlichen Beteiligten klar ist: Da muss gleich alles sitzen. Keine Chance auf Wiederholung oder Nachbearbeitung. Ich mag das sehr.
Sie haben mit Lukas Heinser auch Unterstützung in der Kommentatoren-Kabine, inwieweit hilft er aus?
Lukas ist ein fabelhafter Autor mit einem tollen Witz. Sein ESC-Buch habe ich schon mehrmals verschenkt. Er kann sich zudem leidenschaftlich für Statistiken und Historien begeistern. Ich werde das massenkompatibel aufbereiten.
Holen Sie sich Tipps von Peter Urban oder vertrauen Sie auf Ihre Professionalität?
Wir haben die Tage miteinander geschrieben und heute ist noch eine Sprachnachricht von ihm gekommen. Er hat mir für Malmö die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben, was mich sehr gefreut hat. Und ich finde es höchst sympathisch, dass er nun keine ungefragten Ratschläge erteilen möchte.
Und zum Schluss Ihr Tipp: Welche Länder sehen Sie im Finale vorne?
Mit meinen persönlichen Favoriten halte ich mich als Kommentator zurück. Am Ende werden die Jurys und das Fernsehpublikum darüber entscheiden, welcher der beste Song ist. Von mir kriegt grundsätzlich alles erstmal eine Chance.
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