- Viel weniger Begeisterung für Milch – Von Tradition zur ethischen Auseinandersetzung
- Viel weniger Begeisterung für Milch – Von Tradition zur ethischen Auseinandersetzung
- Milchverbrauch in Deutschland: Ein Abwärtstrend
- Deutsche trinken weniger Milch als je zuvor
- Die Suche nach Alternativen: Pflanzliche Milchprodukte auf dem Vormarsch
- Die Zukunft der Milch: Von Tradition zu ethischer Auseinandersetzung
Viel weniger Begeisterung für Milch – Von Tradition zur ethischen Auseinandersetzung
Diese Tage scheint die Milch, einst ein Symbol der Nährstoffdichte und der Gesundheit, ihre einstige Anziehungskraft zu verlieren. Warum ist die Begeisterung für Milch rapide abnehmend? Die Antwort liegt in der Veränderung der Konsumgewohnheiten und der wachsenden Sensibilisierung für ethische Fragen. Die Milchproduktion, die einst als traditionelle Landwirtschaft betrachtet wurde, steht heute unter Kritik, insbesondere hinsichtlich der Tierwohl und der Umweltauswirkungen.
Viel weniger Begeisterung für Milch – Von Tradition zur ethischen Auseinandersetzung
Der wohlklingende Werbeslogan aus den westdeutschen Nachkriegsjahren klingt heute wie aus der Zeit gefallen. Denn neben Flexitariern, die bewusst weniger Fleisch essen, gibt es immer mehr Bundesbürger, die aus Überzeugung weniger Kuhmilch trinken. Fachleute sehen in diesem Verzicht mehr als eine kurzlebige Mode.
Milchverbrauch in Deutschland: Ein Abwärtstrend
Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2023 nach Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei rund 46 Kilo. Mitte der 1990-er Jahre waren es der Behörde zufolge noch um die 60 Kilo. Das Statistische Bundesamt führt Deutschland aber noch als größten Produzenten von Kuhmilch in der EU, und die Milchwirtschaft gehört hierzulande zu den umsatzstarken Sektoren der Landwirtschaft.
Deutsche trinken weniger Milch als je zuvor
Was ist da los? Gesellschaftliche Debatten und politischer Druck „Wir steuern in Deutschland ganz stark in die Richtung nicht tierische Grundnahrungsmittel“, sagt Jana Rückert-John, Professorin für die Soziologie des Essens an der Hochschule Fulda. „Fleisch und alle anderen tierischen Produkte sind in gesellschaftlichen Debatten aus unterschiedlichen Richtungen massiv unter Beschuss geraten.“
Die Suche nach Alternativen: Pflanzliche Milchprodukte auf dem Vormarsch
Wie gesund und nachhaltig ist Milchersatz aus Hafer oder Mandeln? Von den Zahlen her ist Trinkmilch in Deutschland auf einem stetigen Abwärtstrend. Doch ist sie wirklich von gestern - und was können Hintergründe für die Entscheidung gegen ein Grundnahrungsmittel sein?
Die Zukunft der Milch: Von Tradition zu ethischer Auseinandersetzung
Themen wie konventionelle Tierhaltung und Hochleistungs-Milchkühe, die ihre Kälbchen nach der Geburt nur wenige Stunden sehen und selbst kaum älter als fünf Jahre werden, beschäftigen nicht nur Veganer. Nach dem jüngsten Ernährungsreport, einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums, achten 80 Prozent der Käuferinnen und Käufer darauf, wie ein Nutztier lebt.
Wertvorstellungen sind eng mit Ernährung verbunden. Tobt ein unterschwelliger Kulturkampf um die Milch? So weit würde Rückert-John nicht gehen. „Die Debatte ist auch ein Phänomen einer Wohlstandsgesellschaft“, urteilt sie.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in diesem Jahr ihre Empfehlungen für Milch und Milchprodukte nach unten korrigiert - von drei auf zwei Portionen pro Tag. „Das entspricht einem Glas Milch und einem Joghurt pro Tag - oder einem Joghurt und einer Scheibe Käse“, erläutert DGE-Sprecherin Antje Gahl.
Milchprodukte entfernen sich vom Urprodukt. Das ist, als ob ich ein ganzes Tier im Backofen sehe oder Fischstäbchen und Chicken-Nuggets“, sagt Forscherin Rückert-John. Mit der Verarbeitung von Lebensmitteln würden auch Probleme unsichtbarer.
Die Zukunft der Milch - Von Tradition zu ethischer Auseinandersetzung. Es gehe um Wertvorstellungen wie Umwelt oder Klimaschutz. „Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse – und gleichzeitig so viel mehr“, heißt es in der jüngsten Ernährungsstrategie der Bundesregierung.
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