Homeoffice: Stress vermeiden und Balance herstellen - Tipps & Tricks

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Die Digitalisierung bringt Bewegung in das Thema Arbeit - aber auch Stress

Die Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Bereichen des Lebens vorangetrieben. Homeoffice, Videokonferenzen und digitale Arbeitsplattformen sind jetzt zum Alltag vieler Menschen geworden. Doch dieser Wandel bringt nicht nur Erleichterungen mit sich, sondern auch puren Stress.

Ein Großteil der Arbeitnehmer hat Schwierigkeiten, Job und Privatleben voneinander abzugrenzen. Neben der Chance, durch Digitalisierung mehr Entscheidungsfreiheiten zu haben und von überall aus arbeiten zu können, bringt die Digitalisierung auch Nachteile: Oft wird die Arbeitslast größer. Zudem fühlen sich viele Arbeitnehmer stärker kontrolliert, was ihre Arbeitsleistung angeht.

Die Gefahr psychosomatischer Beschwerden

Die Gefahr psychosomatischer Beschwerden

Laut einer Umfrage des Instituts für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg befasst sich jeder Zweite auch nach Feierabend noch mit Arbeitsinhalten. 57 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich nicht bereit für die neue Arbeitswelt, so das Ergebnis einer Umfrage des Personaldienstleisters Randstad aus dem Jahr 2020. Wem die Balance zwischen On- und Offline-Leben fehlt, der wird schneller krank. „Es besteht die Gefahr psychosomatischer Beschwerden bis hin zum Burn-out“, sagt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts.

Die sechs Hauptfaktoren für die Entstehung von Technostress

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) und des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft (BFM) haben sechs Hauptfaktoren für die Entstehung von Technostress identifiziert:

  • Das Gefühl der konstanten Leistungsüberwachung und –bewertung: Durch die Digitalisierung ist es für Arbeitgeber leicht, Leistungsdaten einzelner Beschäftigter zu erheben und diese mit denen der Kollegen zu vergleichen.
  • Das Gefühl, eine gläserne Person zu sein: Durch den Einsatz digitaler Tools fühlen sich einige in ihrer Privatsphäre verletzt und befürchten permanent unter Beobachtung zu stehen.
  • Unterbrechung: Je häufiger Mails oder Nachrichten über Instant Messenger über das Display flimmern, desto häufiger werden Arbeitnehmer bei ihrer Arbeit unterbrochen. Ihre Konzentration ist gestört.
  • Überflutung: Mehr und schneller eintreffende Informationen und das Gefühl schneller und mehr arbeiten zu müssen, kann überfordernd werden. Erst recht, wenn die Arbeitsmenge trotz zügiger Arbeitsweise nur zunimmt.
  • Unzuverlässigkeit: Technische Systeme laufen nicht immer stabil. Funktionieren sie nicht richtig, führt auch das zu Stress und zu dem Gefühl führen, die Tools seien nicht geeignet.
  • Verunsicherung: Zu häufig wechselnde Anwendungen und Tools lösen oft Verunsicherung aus. Die Beschäftigten müssen sich dauernd neu einzuarbeiten.

Maßnahmen gegen digitale Stressbelastung

Mit folgenden Maßnahmen jedoch kann man die digitale Stressbelastung reduzieren:

  • Feste Rituale etablieren: Stündlich eine kurze Pause einzulegen, statt am Schreibtisch von der Parkbank zu telefonieren, sich bewusst für ein paar Minuten zu bewegen, stets ohne Handy zu Mittag zu essen – all das sind Vorschläge für Rituale im Arbeitstag.
  • Kein Multitasking: Wer mehrere Dinge gleichzeitig tut, ist bei keiner Aufgabe zu 100 Prozent.
  • Körpereigene „Apps“ nutzen: Mehr auf den eigenen Körper statt auf den Gesundheitstracker hören. Viele fühlen sich beim Blick auf Pulsschläge und Schrittzahlen besser.
  • Push-Nachrichten ausstellen: Informiert zu sein, ist für viele ein Grundbedürfnis, das uns in die Lage versetzt schnell reagieren zu können.
  • Newsletter abbestellen: Wenn morgens bereits 46 Newsletter und Mails den Mail-Account füllen, fängt der Tag gleich unter Strom an.
  • Klare Offline-Ziele formulieren: Jenseits der beruflichen und privaten Online-Zeit helfen bewusst geplante analoge Beschäftigungen sich zu entstressen.
  • Verantwortung nicht abgeben: Gedanken wie „dann kann mein Arbeitgeber ja mal überlegen, warum ich krank bin“, zeugen von Resignation und davon, die Verantwortung für sich selbst längst abgegeben zu haben.
  • Sich räumlich abgrenzen: Wer im Wohnzimmer arbeitet, läuft schnell Gefahr, bei der Arbeit kein Ende zu finden. Beruf und Privates sind räumlich verknüpft.

Die Digitalisierung bringt viele Veränderungen mit sich, aber es liegt an uns, diese Veränderungen zu gestalten und unsere eigene Gesundheit und unser Wohlbefinden zu schützen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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