Blaue Blumen in Hückelhoven: Landkreis Heinsberg mahnt Fotofreunde und Influencer an

Blaue Blumen in Hückelhoven: Landkreis Heinsberg mahnt Fotofreunde und Influencer an

In Hückelhoven, im Landkreis Heinsberg, sorgen blaue Blumen für Aufsehen. Doch diese Beliebtheit hat auch ihre Schattenseiten. Der Landkreis Heinsberg hat nun Fotofreunde und Influencer dazu aufgerufen, verantwortungsbewusst mit der Natur umzugehen. Durch das Betreten der Felder und das Pflücken der blauen Blumen, die eigentlich unter Naturschutz stehen, wird die Lebensgrundlage vieler Insekten gefährdet. Es wird darauf hingewiesen, dass das Fotografieren von Blumen auch aus Distanz möglich ist, ohne die Umwelt zu gefährden. Die Nachhaltigkeit und der Schutz der Natur sollten stets im Fokus stehen, auch in Zeiten von Instagram und Co.

Fotofreunde und Influencer in Hückelhoven ermahnt: Schutz der blauen Blumen im Fokus

Wer in diesen Tagen an dem Waldstück „Am hintersten Berg“ zwischen Doveren und Baal vorbeikommt, der sieht sie schon blühen, die blauen Blumen. Ein solch großer Bestand der seltenen und durch die Bundesschutzverordnung geschützten Pflanze sei in Deutschland einzigartig, teilt der Kreis Heinsberg mit. Das Naturschauspiel des Atlantischen Hasenglöckchens lockt jedes Jahr im April und Mai Tausende Spaziergänger an, die den magischen blauen Teppich, den das botanische Edelgewächs bildet, sehen und fotografieren wollen. In diesem Jahr blühen die Blumen allerdings schon etwas früher als sonst. Mit der Ausweisung als Schutzgebiet gehen zahlreiche Verbote einher, um die empfindliche Pflanzenwelt zu schützen. In der Vergangenheit gingen einige Besucher ohne Rücksicht auf die Pflanzen in die besonders dicht gewachsenen Stellen hinein, um Fotos von sich, ihrer Begleitung oder ihrer Hunde zu machen. Häufig blieben zertretene Pflanzen und Trampelpfade zurück. Schon in den vergangenen Jahren hatte der Kreis Heinsberg sich mit der Bitte an die Öffentlichkeit gewandt, Rücksicht zu nehmen und die Wege nicht zu verlassen. Gebracht hat dies allerdings nichts. Die Geländer sollen helfen, die Blumen zu schützen. Um solche Beeinträchtigungen durch den Menschen zu verringern, den Bestand der Hasenglöckchen erhalten und den Schutz der Lebensstätte gewährleisten zu können, wurden entlang der Hauptwege kürzlich naturnahe seitliche Wegbegrenzungen aus Eichenpfählen und Rundhölzern installiert. Ähnliche Maßnahmen wurden in der Vergangenheit auch in der Teverener Heide in Geilenkirchen installiert. Der Kreis Heinsberg weist einmal mehr dringend darauf hin, dass es im Naturschutzgebiet verboten ist, die Wege zu verlassen und die Flächen außerhalb der Wege zu betreten. Das gelte selbstverständlich auch für Trampelpfade, denn Trampelpfade seien keine Wege. Auch für Foto-Shootings dürfen die Wege nicht verlassen und die Flächen nicht betreten werden. Gleiches gilt für Hunde und deren Besitzer. Hunde sind im Schutzgebiet stets angeleint zu führen. Dass dies in der Vergangenheit nicht immer eingehalten wurde, davon zeugen zahlreiche Bilder in den sozialen Medien. Die Bilder zeigen Kinder, Tiere oder auch die Hobbyinfluencer selbst, die sich in den blauen Blumen rekeln. Was zurückbleibt, sind plattgetretene Flächen und zerstörte Blumen.

Kreis Heinsberg warnt Besucher: Schutzgebiet für seltene blaue Blumen einhalten

Jeder Verstoß gegen die Verbote im Naturschutzgebiet stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann von der unteren Naturschutzbehörde mit einem Bußgeld geahndet werden, schreibt der Kreis Heinsberg. Dies steht auch auf den Schildern, die die Stadt Hückelhoven dort hat aufstellen lassen. Aufgrund der eindringlichen Mahnungen des Kreises müssen die Besucher dort auch jederzeit mit möglichen Kontrollen rechnen.