Brüggen: Mangel an Nachwuchstherapeuten in der Ergotherapie

Index

Brüggen: Mangel an Nachwuchstherapeuten in der Ergotherapie

In der Stadt Brüggen macht sich ein Problem bemerkbar, das die gesamte Gesundheitsversorgung betrifft: Es fehlen Nachwuchstherapeuten in der Ergotherapie. Dieser Mangel wird langfristig zu einer Versorgungslücke führen, wenn nicht schnellstens Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Folgen sind bereits jetzt spürbar: Patienten müssen warten, um einen Therapieplatz zu erhalten, und die Wartezeiten werden immer länger. Es ist dringend notwendig, Lösungen zu finden, um den Nachwuchsmangel in der Ergotherapie zu beheben und die Versorgung der Patienten zu sichern.

Brüggen: Mangel an Nachwuchstherapeuten in der Ergotherapie

Die Ergotherapie-Praxis von Mirella Pollerhof im Brüggener Forum Vitale ist nur eine von vielen Praxen in Brüggen, die unter einem akuten Mangel an Nachwuchstherapeuten leidet. Die 33-jährige Ergotherapeutin und Praxisinhaberin weiß, dass es ein Konzept braucht, das sowohl für sie selbst und ihre Mitarbeiter als auch für Patienten attraktiv ist.

Allein: Mitarbeiter zu finden, ist gar nicht so einfach. Pollerhof und ihr Team können den wachsenden Strom an Patienten kaum bewältigen. Viele der Therapiebedürftigen müssen weiterverwiesen werden.

Ein großes Versorgungsproblem

Ein großes Versorgungsproblem

Andrea Fanter vom Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland bestätigt: „Wir haben ein großes Versorgungsproblem und die Wartelisten für Patienten sind lang.“

Die Ergotherapie ist eine Therapieform, die Menschen, die handlungseingeschränkt oder von Handlungsunfähigkeit bedroht sind, durch Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt stärken soll.

Die Ergotherapie wird eingesetzt in der Pädiatrie, Psychiatrie, Geriatrie, Neurologie, Orthopädie und in Einrichtungen für geistig und/oder körperlich beeinträchtigte Menschen.

Fachkräftemangel in der Ergotherapie

Der Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland weist darauf hin, dass es in der Ergotherapie seit vielen Jahren einen Mangel an Nachwuchstherapeuten gibt. Erst seit 2019 – und lediglich in Ausnahmefällen – würden Auszubildende überhaupt eine Vergütung erhalten; in mindestens zwei Bundesländern müssten Schülerinnen und Schüler das Schulgeld zudem immer noch aus privater Tasche zahlen.

Diese Umstände sorgen nicht gerade für einen regen Zulauf in der Branche.

Zahlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen

Die Zahlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen, mit denen Ergotherapeuten ihre Leistungen abrechnen, erlauben es ihnen oft nicht, eine Altersvorsorge aufzubauen und ihre Angestellten angemessen zu bezahlen.

Gerade die niedergelassenen Praxen konkurrierten in dieser Hinsicht mit den Einrichtungen, etwa Kliniken, die sich in öffentlicher Hand befänden und bessere Löhne zahlen könnten.

Flexibles Arbeitskonzept

Mirella Pollerhof sucht Mitarbeiter, die sich flexibel einsetzen lassen. Sie bietet flexible Arbeitszeiten und individuelle Wünsche seitens neuer Mitarbeiter an. Außerdem ist es ihr wichtig, dass sich jeder Mitarbeiter nach seinen eigenen Vorlieben entfalten kann.

Außerdem haben Pollerhofs Mitarbeiter die Möglichkeit, an internen Yogakursen teilzunehmen.

„Oft sind es Mütter, die wieder in den Beruf einsteigen möchten oder junge Frauen, bei denen die Familienplanung demnächst ansteht“, sagt Pollerhof und versucht, zu vermitteln. „Ich weiß, wie schwer es sein kann, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen“, sagt die zweifache Mutter.

Ganzheitliche Behandlung

„Mir ist es wichtig, Ergotherapie mit anderen gesundheitsfördernden Ansätzen zu verbinden“, sagt Mirella Pollerhof. Deswegen habe sie zusätzlich zu ihren Qualifikationen als Ergotherapeutin, etwa in der Handtherapie oder der Wahrnehmungsverarbeitung, eine Ausbildung zur Yogalehrerin und Fastenleiterin absolviert.

Es komme nicht selten vor, sagt sie, dass sie ihren Patienten diese Angebote als unterstützende Maßnahmen offeriere. „Wir möchten den Menschen ganzheitlich betrachten, das beinhaltet auch Beobachtungen seiner Bewegungsabläufe, des Atmens und der Ernährungsweise“, sagt Mirella Pollerhof.

„Bei einer Patientin, die unter Parkinson und den unter anderem typischen Bewegungseinschränkungen leidet, haben wir zusätzlich festgestellt, dass sie Probleme hatte, richtig durchzuatmen“, berichtet die Therapeutin. Bei ihr habe man nicht nur durch „herkömmliche“ Maßnahmen der Ergotherapie, sondern auch durch Atemübungen, Meditation und angeleitetes Yoga Verbesserungen herbeiführen können.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up