Düsseldorf: Wie ist das Leben in der neuen Obdachlosenunterkunft?

Düsseldorf: Wie das Leben in der neuen Obdachlosenunterkunft aussieht​

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Eröffnung einer neuen Obdachlosenunterkunft für Aufsehen gesorgt. Die Unterkunft bietet nicht nur Schlafmöglichkeiten für Bedürftige, sondern auch soziale Unterstützung und persönliche Betreuung. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben die Möglichkeit, an Arbeitsprojekten teilzunehmen und erhalten Unterstützung bei der Jobsuche. Zudem wird ihnen psychologische Betreuung angeboten, um ihre Lebenssituation langfristig zu verbessern. Die Stadt Düsseldorf setzt damit ein Zeichen für soziale Verantwortung und zeigt, dass sie sich um die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft kümmert.

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Leben in der neuen Obdachlosenunterkunft: Einblick in den Alltag der Bewohner

Knöpfchen prüft im Handspiegel noch mal ihr Make-up und ihre Frisur. Sie hat sich die Haare an diesem Morgen zu einem Dutt gebunden, die Augen sorgfältig geschminkt. Dann ist sie in das Zelt unter der Brücke geklettert und hat Crack geraucht. Die junge Frau in Schlaghose und Sportjacke nennt sich Knöpfchen, viele kennen sie nur unter diesem Spitznamen, und der passt erstaunlich gut. In einem anderen Leben wäre sie wohl der Lieblingsgast auf jeder Party, laut und lustig. Und selbst in diesem Leben, das sich oft mit Drogen unter der Brücke abspielt, ist sie das irgendwie. Knöpfchen fällt auf, mit den Tattoos an Hals und Schläfe, den Piercings im Mund, mit ihrer quirligen und fröhlichen Art. Seit drei Jahren lebt sie auf der Straße, hatte zuletzt in einer Bauruine übernachtet. Um Crack zu rauchen, kam sie immer wieder unter die Unterführung an der Werdener Straße.

Drogenkonsum und Herausforderungen: Neues Zuhause für Obdachlose in Düsseldorf

Der Standort galt auch zuvor schon als Treffpunkt und innerhalb weniger Tage standen dort neue Verschläge. Zuletzt haben viele Abhängige unter der Brücke an der Werdener Straße gehaust, so auch Reza. Er hat nun auch ein Zimmer in der Unterkunft. Dieser Elendsaufenthalt solle nun ein Ende haben, sagt Streetworker Oliver Ongaro. Die Obdachlosenhilfen Fiftyfifty und Axept haben die städtische Räumung begleitet und vorher mit den Leuten gesprochen. Aber Knöpfchen hat das „voll vergessen“, sagt sie und zeigt auf ein Zelt, zusammengezimmert aus Bauzäunen und Planen.

Knöpfchen und Co: Wie sich das Leben in der Unterkunft verändert

Knöpfchen lebt schon seit fast einem Monat in der Unterkunft, sie war eine der ersten, die eingezogen sind. In ihr Zimmer lässt die 33-Jährige an diesem Tag niemanden hinein. Sie hatte dort eine Boxerei, sagt sie, die Schränke seien umgekippt, überall liege Kram rum. „Wo ich bin, ist halt das Chaos“, sagt sie. Aber sie hat ein Zimmer für sich ganz allein, mit Schlüssel und Kochplatte, sie kann sich waschen und schminken, sie hat ein Bett mit zwei Matratzen.

Vom Zelt zur Unterkunft: Der Weg der Obdachlosen in Düsseldorf

Die Träume der Bewohner ähneln sich. „Die meisten sind eigentlich richtige Spießer“, sagt Sozialarbeiter Thomas Tackenberg. „Die wünschen sich einfach Arbeit, Haus, Kind und Hund.“ Hier haben sie wenigstens ein kleines Zimmer. Noch weit vom Ziel entfernt, und doch ein wenig näher dran. Die Sucht verschwindet hier nicht, sie bleibt. „Aber es kehrt Ruhe ein“, sagt Oliver Targas. Offiziell dürfen die Bewohner in der Unterkunft keine Drogen nehmen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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