Kindergrundsicherung: Was bedeutet die Pflicht zur Mitnahme?

Kindergrundsicherung: Was bedeutet die Pflicht zur Mitnahme?

Die Diskussion um die Kindergrundsicherung gewinnt an Bedeutung in der politischen Landschaft. Ein zentraler Aspekt dieser Debatte ist die Pflicht zur Mitnahme. Doch was bedeutet dies konkret? Die Pflicht zur Mitnahme bezieht sich auf die Notwendigkeit, alle Kinder bei der sozialen Absicherung zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass keine benachteiligt werden. Dieser Schritt könnte einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten und die Chancengleichheit fördern. Es ist daher entscheidend, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die Kindergrundsicherung mit der Pflicht zur Mitnahme effektiv umzusetzen.

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Kindergrundsicherung: Neues staatliches Leistungsangebot für bedürftige Familien geplant

Unkompliziert und unbürokratisch soll sie sein. Mit der Kindergrundsicherung soll es für bedürftige Familien künftig leichter werden, Leistungen vom Staat zu bekommen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass ab 2025 verschiedene staatliche Leistungen für Kinder gebündelt werden. Ziel ist es unter anderem, mehr Familien durch bessere Übersicht und einfachere Antragswege zu erreichen. Dafür soll dann der „Familienservice“, angesiedelt bei der Bundesagentur für Arbeit (BA), als zentral geschaffene Anlaufstelle zuständig sein. So weit, so gut.

Doch das Projekt ist mit so vielen Fragezeichen behaftet, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass es startet wie geplant. Und die Ausgestaltung bleibt fragwürdig. Besonders in der Kritik sind zu Recht die 5.000! zusätzlichen Vollzeitstellen für das Projekt. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) begründete den Aufwuchs in einem Interview mit unserer Redaktion nun mit einer Bringschuld des Staates. „Mit den 5.000 Stellen wollen wir von der Holschuld der Bürger zur Bringschuld des Staates kommen.“ Die Behörden sollen dann potenzielle Anspruchsberechtigte proaktiv zur Beantragung der Leistung ansprechen. Leistungen müssen also nicht mehr nachgefragt werden, sondern werden aktiv angeboten. Dieses Politikverständnis ist ein merkwürdiges. Denn es geht nicht darum, dass der Staat Bürgern hinterläuft. Die Leistungen sind für bedürftige Familien gedacht, nicht für die Allgemeinheit. Je weniger Familien sie beziehen müssen, umso besser. Der Zugang gehört in der Tat vereinfacht, digitalisiert und breit beworben. Aber damit ist es dann auch gut. Denn das Verständnis von staatlichen Leistungen ist sonst ein falsches. Der Staat verwaltet Geld, das ihm Bürger in Form von Steuern zur Verfügung stellen. Der Politik obliegt die Ausgestaltung. Ziel muss jedoch immer sein, dass die Steuern für die Allgemeinheit eingesetzt werden. Dass Schwächeren in der Gesellschaft, insbesondere Kindern, geholfen wird, gehört zum Sozialstaat dazu und ist unabdingbar. Doch das geschieht in Deutschland bereits. Kindergeld und Kinderfreibetrag, Bürgergeldsätze für Kinder, Teilhabe- und Bildungspaket sind nur einige Beispiele.

Kritik an der Kindergrundsicherung: Fragwürdige Umsetzung und hohe Kosten

Für die Kosten der Kindergrundsicherung, also für die Zusammenführung der Leistungen und Verwaltungskosten, veranschlagt die Koalition für das anvisierte Startjahr 2025 rund 2,4 Milliarden Euro. Tendenz steigend, je nach Inanspruchnahme. Und das in Zeiten knapper Haushaltskassen. Eine finanziell deutlich bessere Ausstattung von Schulen, Sportvereinen, Jugendzentren, ehrenamtlichen Nachhilfekreisen, Schülerclubs, barrierefreien Musikschulen, Sportplätzen, Schwimmbädern - all das hätte man in bereits vorhandene Strukturen hinein verbessern können. Das nützt allen Kindern und der Gesellschaft insgesamt. Eine neue Mammutbehörde tut das nicht. Sie ist vielmehr das Gegenteil von einem modernen, digitalen Staat, den die Ampel als Fortschrittskoalition einst beschworen hat.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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