Leseförderung für viele Zuwandererkinder in NR-Württemberg nicht ausreichend

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Leseförderung für viele Zuwandererkinder in NR-Württemberg nicht ausreichend

Die Lese- und Sprachförderung für Zuwandererkinder in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ist nicht ausreichend. Laut einer aktuellen Studie müssen viele dieser Kinder unterstützt werden, um ihre Lese- und Sprachkompetenz zu verbessern. Insbesondere in den Regionen mit hohem Migrantenanteil müssen die Anstrengungen zur Leseförderung verstärkt werden. Die intensive Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund ist von großer Bedeutung, damit sie erfolgreich im deutschen Bildungssystem integriert werden können.

Leseförderung für viele Zuwandererkinder in NRW nicht ausreichend

Grundschulen in Nordrhein-Westfalen müssen systematisch und intensiver in die Sprach- und Leseförderung von Kindern mit Migrationsgeschichte einsteigen. Zu diesem Schluss kommen Forschende der Universität Dortmund nach einer Sonderauswertung der internationalen Iglu-Studie zur Lesekompetenz von Viertklässlern.

Gerade Lesen: Ein Schlüssel zur Integration

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Kinder, deren Muttersprache Deutsch ist, haben bessere Chancen beim Lesen. Die statistische Auswertung der Iglu-Studie zeigt, dass Kinder mit deutscher Muttersprache im Mittelwert 542 Punkte bei der Lesekompetenz erreichten. Kinder mit anderer Muttersprache, die Deutsch vor Schuleintritt erlernten, erreichten im Mittel 505 Punkte. Kinder, die Deutsch erst im Schulalter lernten, erreichten im Schnitt 470 Punkte.

Lesekompetenz: Eine Herausforderung für viele Kinder in NRW

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Laut Iglu-Daten besuchte rund die Hälfte der Kinder eine Grundschule, an der es außerhalb des Unterrichts keine Leseförderung gab, die auf Nicht-Muttersprachler ausgerichtet wäre. Innerhalb des Deutschunterrichts war es Glückssache. Im Unterricht von 37,5 Prozent aller Kinder wurden zugewanderte Schüler in gerade mal einer Deutschstunde pro Woche speziell gefördert.

Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund: Ein Handlungsbedarf für NRW

Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund: Ein Handlungsbedarf für NRW

„Wir haben eine heterogene Schülerschaft mit jeweils besonderen Förderbedarfen“, sagte Professorin Nele McElvany, Leiterin der Iglu-Studie in Deutschland. „Die unterschiedlichen Zeitpunkte des Deutschlernens oder der Zuwanderung verweisen darauf, dass wir umfassende Konzepte für die Sprachdiagnostik und Sprachförderung zu unterschiedlichen Zeitpunkten brauchen: vor Schulbeginn, in den ersten Grundschuljahren und für die später Zugewanderten.“

Christiane Mika, Vorsitzende des Grundschulverbands NRW und selbst Leiterin einer Grundschule in Dortmund, plädiert für ein Modell, das auch der Städtetag NRW einfordert: „Wir brauchen verstärkt und gerade in herausfordernden Lagen echte, gebundene Ganztagsschulen, und nicht die Billiglösung über Betreuung im offenen Ganztag“.

Die politische Opposition im NRW-Landtag fordert Konsequenzen. „Ausgerechnet die Kinder, die am dringendsten Sprach- und Leseförderung brauchen, fallen hinten runter“, das sei nicht hinnehmbar, sagte schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Franziska Müller-Rech.

Die SPD-Fraktion sieht sich bestätigt. „Seit Jahren weisen wir wieder und wieder auf dieses besondere Problem hin – doch die CDU-geführten Landesregierungen hören nicht zu. Jetzt wird ihnen auch wissenschaftlich nachgewiesen, dass ihr Regierungshandeln nicht ausreicht“, sagte die Bildungsexpertin Dilek Engin.

Das Land NRW hat seitdem eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, unter anderem mehrmals wöchentlich feste Lese-Zeiten für alle Grundschüler und neue didaktische Mittel und Methoden. Doch die Opposition fordert mehr.

„Wir brauchen konkrete Maßnahmen zum Ausbau der Sprachförderung“, sagte die Bildungsexpertin Dilek Engin. Die Iglu-Studie wurde im Mai 2023 veröffentlicht, die Daten stammen aus dem Frühjahr 2021.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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