Lissabon: Ein literarischer Spaziergang mit Fernando Pessoa

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Lissabon: Ein literarischer Spaziergang mit Fernando Pessoa

Die portugiesische Hauptstadt Lissabon ist bekannt für ihre reiche Geschichte und Kultur. Doch nur wenigen ist bekannt, dass diese Stadt auch die Heimat des berühmten portugiesischen Dichters Fernando Pessoa war. Pessoa, der als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts gilt, hat Lissabon zu seinem Wohnsitz auserkoren und die Stadt in seinem Werk vielfach thematisiert. In diesem literarischen Spaziergang durch Lissabon wollen wir die Spuren von Pessoas Leben und Werk aufspüren und die Stadt durch seine Augen sehen. Wir laden Sie ein, mit uns auf eine Reise durch die Straßen und Cafés von Lissabon zu gehen, um die Atmosphäre und Inspirationen zu entdecken, die Pessoa zu seinem Schreiben inspirierten.

Lissabon: Ein literarischer Spaziergang mit Fernando Pessoa

Fernando Pessoa muss nicht verdient haben, dass er im Straßencafé von Lissabons Szenekneipe „A Brasileira“ für Familienalben posieren muss. Immerhin wird dem Literaten vor dem „A Brasileira“ aber wenigstens ein Handyklick lang Aufmerksamkeit zuteil.

Fernando Pessoas Lissabon: Eine Stadt aus Träumen und Melancholie

Fernando Pessoas Lissabon: Eine Stadt aus Träumen und Melancholie

In seinem Stammcafé bestellte der fast ohne menschliche Bindungen lebende Schriftsteller 1935 seinen letzten Kaffee. Fotografiert zu werden, hatte der Sonderling jedoch zeit seines Lebens gehasst.

Simone Klein lässt Stadtbesucher die charismatische Stadt am Tejo mit den Augen von Fernando Pessoa sehen, und erteilt ihm das Wort: „Ein Fremder hier wie an jedem Ort, zufällig im Leben wie in der Seele“, zitiert die Journalistin aus seinem „Buch der Unruhe“.

Die Spuren des Dichters: Durch Lissabon geht es mit Pessoa

Die Spuren des Dichters: Durch Lissabon geht es mit Pessoa

Wer Fernando Pessoa liest, könnte meinen, Portugals Hauptstadt sei das, was aus seiner Feder geflossen ist. Ein Dichter zum Anfassen: Vor dem berühmten Café „A Brasileira“ im Chiado-Viertel erinnert eine Plastik an den Autor.

Lissabon, die Stadt der Träume: Pessoa und die Stadt, die ihn inspirierte

Fernando Pessoa hat seiner Stadt ein literarisches Denkmal gesetzt. Weltliteratur, entstanden aus Genie, Schwermut und bitterer Einsamkeit. Mit dem fragmentarischen Roman sowie mit dem protokollarischen Reiseführer „Mein Lissabon“.

Klingender Pessoa Einige Passagen von Pessoa sind in den Lissabonner Fado eingegangen. Zu den renommiertesten Lokalen gehört der Clube de Fado in der Rua S. Joao da Praca: www.clube-de-fado.com. Einfacher, aber authentisch und sehr portugiesisch ist das kleine Lokal „Adega do Ribatejo“ in der Rua Diário de Noticias 23 im Bairro Alto.

Frühlingsabend in Lissabon. Von den sieben Hügeln klettert das blaue Dunkel hinab in die Gassen und vereint sich mit dem schummrigen Gelb der Straßenlaternen. Aus Kneipen klingt traurige Fadomusik. Das ist die Zeit, in der zwischen Alfama und Bairro Alto jene schmerzhaft süße Melancholie einkehrt, die dem Leser in Pessoas Buch begegnet.

Ein Fremder in Lissabon: Fernando Pessoa und seine Stadt

Vorsicht Pessoa! Das „Buch der Unruhe“ jetzt aufblättern heißt auch, sich des romantischen Zaubers des Platzes zu berauben: „…ich gehe von hier fort, wie ich hergekommen bin – um Stunden älter, eine Wahrnehmung heiterer, einen Gedanken trauriger“, kommentiert der Meister der desillusionierenden Federstriche.

Das ist die Zeit, in der zwischen Alfama und Bairro Alto jene schmerzhaft süße Melancholie einkehrt, die dem Leser in Pessoas Buch begegnet. Vielleicht war es der weite Blick von der Rua de Sao Pedro de Alcantare über das Häusermeer hinüber zur Burg Sao Jorge, der ihn notieren ließ „…unten vergeht das Leben, dieses halbe Nichts“.

Pessoas Leben beginnt am Largo Sao Carlos im Herzen des Chiado-Viertels. „Dort“, zeigt Simone Klein gegenüber dem Nationaltheater auf den vierten Stock des Eckhauses vor der Kirche.

Der stille, verträumte Platz vor dem Bogengerippe der Karmeliterkirche Igreja do Carmo gehört zu den stimmungsvollsten Orten im Bairro Alto. Hier wie auf der anderen Seite in der Alfama ist der morbide Charme des alten Lissabons lebendig.

Von dem Platz sind es nur wenige Schritte bis zur Aussichtsplattform des Santa-Justa-Aufzugs, der die Ober- und Unterstadt miteinander verbindet. Morgens ist auf der kleinen Caféterrasse meistens noch ein Tisch frei.

Aus fast 50 Meter Höhe huscht der Blick über das 180 Grad Panorama der Stadt, wandert über die blauen Wasser des Tejo, verweilt auf der gewaltigen gelben Fassade der Kathedrale Sé, um sich dann irgendwo in den Straßen und Gassen des rot schimmernden Häusermeers zu verlieren.

Dort unten zwischen dem Rossio-Platz und dem triumphalen Stadtzugang Praca do Comércio, wo alte Straßenbahnen in die Vergangenheit rumpeln, wo in kleinen Knopfläden voller Schubladen, in Apotheken mit Deckengemälden oder Holz getäfelten Buchgeschäften Requisiten aus Urgroßvaters Zeit die oft nur zimmergroßen Ladenräume möblieren, ist auch Pessoa stunden- und nächtelang umhergewandert.

Wie ein Schwamm sog der unter chronischer Schlaflosigkeit leidende Dichter die Bilder Lissabons in sich auf.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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