Scherzartikel über den Video-Assistenten im Fußball

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Scherzartikel über den Video-Assistenten im Fußball

Der Video-Assistent (VA) ist ein Thema, das in der Fußball-Welt für viel Kontroversen sorgt. Seit seiner Einführung in der Bundesliga hat der VA für viel Diskussionen und Kritik gesorgt. Viele Fußballfans sehen den VA als notwendigen Schritt zur Vereinfachung des Spiels an, während andere ihn als Störung des Flusses des Spiels empfinden. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die Vorzüge und Nachteile des Video-Assistenten im Fußball werfen und uns mit den Folgen für das Spiel auseinandersetzen.

Scherzartikel über den VideoAssistenten im Fußball

Die Leute bei der Uefa schauen in ihrer Freizeit Filme, die sie am liebsten sofort auf dem Fußballplatz umsetzen. Einer der Jungs vom europäischen Fußballverband hat neulich den Monty-Python-Klassiker „Die Ritter der Kokosnuss“ gesehen, darin die legendäre Szene, in welcher der schwarze Ritter im Duell mit König Artus nach und nach sämtliche Gliedmaßen verliert („nur ein Kratzer“) und trotzdem unermüdlich weiterkämpft.

Ein vorbildlicher Recke, fand die Uefa. Jedenfalls glaubt sie neuerdings, dass alle Spieler beim Betreten des Strafraums am besten ihre Arme beim Platzwart abgeben. Warum? Damit kein Ball mehr an einen zufälligerweise und absichtslos in der Luft befindlichen Arm gelangen kann.

Der VideoAssistent im Fußball: Von Monty Python bis Foucault

Der VideoAssistent im Fußball: Von Monty Python bis Foucault

Beim Spiel Deutschland gegen Dänemark hätte jeder vernünftige Mensch den aus gefühlt 113 Zentimeter Abstand getroffenen Arm des Dänen Joachim Andersen mit dem guten alten Wort „angeschossen“ bedacht. Doch nein, der Arm hätte rekrutenhaft am Körper anliegen müssen, fand die Uefa. Und sie sorgte nach Konsultation des Video-Assistenten (VAR) für die engste Auslegung des „Strafraums“: Elfmeter im Raum der Strafen.

INFOModerne Technik für die WahrheitsfindungVideobeweis Der Video-Assistent (englisch: Video Assistant Referee – VAR) soll in Fußballspielen auf Fehlentscheidungen des Schiedsrichters hinweisen. Dazu sitzt er fernab vom Spielfeld im „Video Assist Center“. Er schaut sich strittige Szenen in der Wiederholung und gegebenenfalls in Zeitlupe an und teilt dem Schiedsrichter per Funk seine Sicht der Dinge mit. Das Verfahren wird auch Videobeweis genannt.

Uefa-Functionäre gucken Film und verkehren den Fußball

Ja, die Fußballfunktionäre nutzen ihre Freizeit cineastisch. Die einen gucken „Big Brother“ und erleben, wie das Verborgene gnadenlos ausgeleuchtet wird. Die anderen schauen Michelangelo Antonionis Kult-Thriller „Blow Up“ und lassen sich von jenem Foto stimulieren, das eine Leiche in extremer Vergrößerung zeigt.

Sehen, was kein Auge sonst sieht, und ahnden, was niemand für strafbar hält: Jetzt sitzen Leute in dunklen Kellern und schauen sich in maximaler Zeitlupe und Vergrößerung den Kontakt zweier Waden an: Berührt die eine die andere wirklich? Oder will sich der andere Spieler einen Elfmeter nur erschwalben?

Das Bourne Vermächtnis im Fußball: Wie die Uefa den Spielverlauf zerstört

Man kann moderner Fußball-Obrigkeit vieles vorwerfen, aber nicht, dass sie sich nicht um den Konsumwert des Fußballsports sorgt. Früher dauerte ein Spiel 90 Minuten, jetzt kommen stets etliche Bonusminuten hinzu, weil die Bildsequenzen möglicher Regelverletzungen analysiert werden müssen.

Doch auch Tatsachen können strittig bleiben, weswegen die Uefa die Unanfechtbarkeit anstrebt. Sie operiert mit Kameras, Künstlicher Intelligenz, digitalen Analyseformaten und Drohnen (bestimmt hat da einer „Das Bourne Vermächtnis“ geguckt).

Demnächst werden vermutlich alle Sportler an den Fixpunkten ihres Skeletts mit Peilsendern und Elektroden ausgestattet, damit sie im Sinne der Verbrechensprävention schon vor dem Betreten des Abseits mit Stromstößen gewarnt werden.

Die Idee hinter alldem: Die Uefa will die lästigen Schiedsrichter loswerden, diese fehlbaren Geister, die sich mit Fähnchen und Pfeifen, Karten und Sprays wie lachhafte Halbgötter aufspielen.

Demnächst werden Entscheidungen stadionfern gefällt und über Lautsprecher mitgeteilt, werden gelbe und rote Karten auf dem Anzeigetafel-Display aufscheinen. Das Phänomen der Güte und allerletzten Gnade wird abgeschafft.

Alles hat mit der Lektüre eines Buchs zu tun: „Überwachen und Strafen“ von Michel Foucault. Es beschreibt das „Panopticon“ eines Gefängnisses, einer Überwachungsanlage, die „die Macht automatisiert und entindividualisiert“.

Das ganze Spielfeld ist längst ein einziger Strafraum, in dem der Unparteiische nur lästig sein kann: „Das Prinzip der Macht liegt weniger in einer Person als vielmehr in einer konzentrierten Anordnung von Körpern, Oberflächen, Lichtern und Blicken; in einer Apparatur, deren innere Mechanismen das Verhältnis herstellen, in welchem die Individuen gefangen sind.“

Im Sinne Foucaults betritt die Uefa eine neue Ebene der Urteilsfindung: Sie strebt nach „Wahrheitsritualen“.

Gute Technik, absurde Technik? Fraglos sind berechtigte Klagen ans Ohr der Uefa gedrungen – etwa von BVB-Spieler Mats Hummels, der die Torlinientechnik 2014 im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München gern auf seiner Seite gehabt hätte.

Aber die Funktionäre wollen mehr als nur die Abschaffung des Interpretationsspielraums, sie planen die Zerstörung des Spielflusses. Demnächst werden die Unterbrechungen systematisch für Werbeblöcke genutzt.

#Alle Pläne, den Video-Assistenten abzuschaffen, werden scheitern. Die Fußballverbände sind immun gegen den Griff nach ihren Justizpraktiken. Ihre Bevollmächtigten werden uns noch ganz andere Dinge zumuten. Denn vor langer Zeit haben sie einen Film ausgeliehen, den sie sich seitdem immer wieder anschauen: „Das Erwachen der Macht“.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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