Die jüngste Meldung aus Taiwan über die Rekordzahl chinesischer Kampfjets hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Laut den Behörden in Taiwan wurden in den letzten Tagen mehrere chinesische Kampfjets in den taiwanesischen Luftraum gesichtet. Ein Experte hat sich zu dieser besorgniserregenden Entwicklung geäußert und seine Einschätzung dazu abgegeben. Die Spannungen zwischen Taiwan und China nehmen somit weiter zu, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit großer Sorge. Es wird erwartet, dass diese jüngsten Vorfälle Auswirkungen auf die geopolitische Lage in der Region haben könnten.
Taiwan beobachtet Rekordzahl chinesischer Kampfjets
Die jüngste Zunahme chinesischer Kampfjet-Flüge vor Taiwans Küste ist einem Militärexperten zufolge als Machtdemonstration Pekings zu werten. Vermutlich wolle die Volksrepublik damit auch ihren Unmut über politische Einflussnahme der USA im Indopazifik zum Ausdruck bringen, sagte Su Tzu-yun, Forscher an Taiwans Institut für Landesverteidigung und Sicherheitsforschung, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Experte analysiert Spannungen
Am Morgen (Ortszeit) hatte das taiwanische Verteidigungsministerium mitgeteilt, vor der Küste der Inselrepublik seien binnen 24 Stunden 36 chinesische Militärflugzeuge und 6 Marineschiffe entdeckt worden – ein Rekord in diesem Jahr. Das Treffen von US-Außenminister Antony Blinken mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. vor Kurzem in Manila dürfte Peking als Provokation aufgefasst haben, sagte Su – ebenso wie jüngsten, als Privatbesuche bezeichneten, Reisen von Taiwans designierter Vizepräsidentin Hsiao Bi-khim in die USA und nach Europa.
Chinesische Kampfjet-Flüge vor Taiwan: Experte interpretiert Pekings Machtdemonstration
Die USA haben den Philippinen und Taiwan Hilfe für den Verteidigungsfall zugesagt. Aufgrund der politischen Konfliktlinien im Indopazifik wird diese Hilfszusage insbesondere als Signal an China verstanden, dessen Machtstreben viele Länder in der Region mit Sorge beobachten.
Die regierende kommunistische Partei in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die sie mit dem Festland vereinen will - nötigenfalls auch mit militärischen Mitteln. Diplomatischen Austausch anderer Staaten mit Taiwan ahndet China in der Regel mit politischen Kontern. Dabei wird die Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern seit Jahrzehnten unabhängig und demokratisch regiert.
Der Kandidat der bei der Präsidentenwahl im Januar siegreichen - und von Peking als separatistisch betrachteten - Fortschrittspartei, Lai Ching-te, soll am 20. Mai ins Amt eingeführt werden.
Im Ostchinesischen Meer, wo sowohl China als auch Japan und Taiwan die Diaoyu-Inseln (Senkaku-Inseln) für sich beanspruchen, hatte Peking am Mittwoch ein Schiff der chinesischen Küstenwache kreuzen lassen. Mit den Philippinen streitet China seit Längerem um Gebiete im Südchinesischen Meer, was auch dort immer wieder zu offenen Spannungen führt.
Militärexperte Su sieht diese Machtdemonstrationen als Teil einer langfristigen Strategie Chinas, dass sich offenkundig von einer Landmacht zu einer Seemacht entwickeln wolle.
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