Töne der Kunst, Melodien der Musik und Wort der Bibel finden sich in St. Cyriakus Hüls zu einem einzigartigen Dreiklang zusammen

In der Kirchengemeinde St. Cyriakus in Hüls kommt es zu einer besonderen Begegnung von Kunst, Musik und Bibel. In diesem einzigartigen Projekt werden die verschiedenen Elemente zu einem harmonischen Dreiklang zusammengeführt. Die Töne der Kunst, die Melodien der Musik und das Wort der Bibel verschmelzen zu einer neuen, kulturellen Erfahrung. Dieses Ereignis bietet die Gelegenheit, die Vielfalt der Künste und die Spiritualität der Bibel in einem neuen Licht zu erleben. Die Besucher können sich auf eine Reise durch die Welt der Kunst, Musik und Spiritualität einlassen und die Schönheit und Vielfalt dieser Elemente entdecken.

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Töne der Kunst, Melodien der Musik und Wort der Bibel finden sich in St Cyriakus Hüls zu einem einzigartigen Dreiklang zusammen

Das erste Bild, das die Menschen in der sehr gut besetzten Hülser Pfarrkirche St. Cyriakus sahen, war die „Auferstehung“. Jan Kalff hatte eine Darstellung von Jesu Grab erdacht und gemalt, die ein wie liegengelassen wirkendes Leintuch dominiert. Heinz-Peter Kortmann spielte dazu an gregorianischen Osterchoral orientierte Variationen von Jehan Alain (1911-1940). Es war ein außergewöhnlicher Abend, der tief beeindruckte.

Bereits 2019 hatten Kantor Heinz-Peter Kortmann und der Maler Jan Kalff den berühmten „Kreuzweg“ des französischen Komponisten Marcel Dupré gemeinsam gestaltet. Kalff steuerte seinerzeit der Thematik entsprechende Bleistiftzeichnungen bei, die den Besuchern auf einer großen Leinwand im Altarraum mittels Beamer präsentiert wurden. Ebenso verfuhren die beiden Künstler jetzt bei „Der Weg – von Ostern bis Pfingsten“. Allerdings wurden diesmal auch jeweils die entsprechenden Texte aus dem Neuen Testament gelesen, was die Intensität noch steigerte.

Das lag vor allem an der exzellenten Sprecherin, der Kölner Literaturwissenschaftlerin Martina Crone-Erdmann. Sie vermochte es, dank ihrer ungekünstelten, aber ausdrucksintensiven Diktion, Ruhe zu verbreiten und zum Nachdenken anzuregen. Die Grabhöhle und der zur Seite gewälzte Stein waren auf dem zweiten Bild zu sehen – dazu erklangen in wechselnden Registerfarben drei Strophen von Johann Sebastian Bachs Choralvorspiel „Christ ist erstanden“.

Zur Geschichte der Jünger, denen auf dem Weg nach Emmaus Jesus begegnet, bei ihnen bleibt und das Brot bricht, steuerte Kalff Jesu Hände beim Brotbrechen bei. Kortmann hatte dazu „Le Banquet Céleste“ („Das himmlische Gastmahl“) von Olivier Messiaen ausgesucht. Es ist ein sphärisches Werk – eindrucksvoll auf der Metzler-Orgel darzustellen – mit dem der tiefgläubige Komponist das Geheimnis des Glaubens zu ergründen versucht.

Der ungläubige, oder besser der zweifelnde Thomas, der erst glaubt, wenn er seine Hände in Jesu Seite legen kann – so zeigt es das vierte Bild – hörte zu seiner Stärkung die Bach-Bearbeitung des Chorals „Von Gott will ich nicht lassen“. Der auferstandene Christus erscheint den Jüngern wieder am See Genezareth, wo sie zunächst beim Fischfang leer ausgehen, doch nach einem Hinweis von ihm, es auf der anderen Seite des Bootes zu versuchen, eine große Menge Fische fangen. Das Seeufer, an dem einer der Jünger steht und auf einen riesigen Fisch blickt, nimmt der Maler als Sinnbild für diese Geschichte.

Der Kantor drückte die Freude der Jünger durch das festliche Alleluja von Théodore Dubois (1837-1924) aus. Der auferstandene Christus erscheint den Jüngern wieder am See Genezareth, wo sie zunächst beim Fischfang leer ausgehen, doch nach einem Hinweis von ihm, es auf der anderen Seite des Bootes zu versuchen, eine große Menge Fische fangen.

Christi Himmelfahrt: Hier erschien auf der Leinwand nur die Wolke, die den Gottessohn von der Erde hebt, das besang die Orgel mit Olivier Messiaens „Gebet Jesu, auffahrend in den Himmel zu seinem Vater“. Auch hier dominierten die herrlichen sanften Farben der Orgel. Das Mysteriöse stand im Vordergrund. In der siebten Station hieß es „Die Ausschüttung des heiligen Geistes“, den auch Jan Kalff lediglich als Taube darstellen konnte. „Komm, Gott, Schöpfer, heiliger Geist“ (BWV 667) als Choralvorspiel des Thomaskantors und die abwechslungsreichen Variationen über den Choral „Komm Schöpfer Geist“ mit dem so virtuosen wie festlichen Schluss des Franzosen Maurice Duruflé (1902-1986) bildeten den Abschluss einer eindringlichen Stunde. Sie hinterließ in ihrer Komplexität einen tiefen Eindruck und wurde mit reichem Beifall bedacht.

Kunst und Musik erfüllen die St Cyriakus Hüls mit einer einzigartigen Atmosphäre

Kunst und Musik erfüllen die St Cyriakus Hüls mit einer einzigartigen Atmosphäre

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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