BurundiHilfe aus Brüggen: Bracht unterstützt konkrete Projekte in Burundi
Das Sparschwein der Burundi-Hilfe hat aktuell an Gewicht gewonnen. Verursacher ist der Lions Clubs Nettetal. „Ich hatte unseren Verein Anfang des Jahres bei den Lions mittels einer Power-Point Präsentation vorgestellt. Als ich nun von meiner zweiwöchigen Reise nach Afrika zurückkam, lieferte ich weitere Eindrücke von der Hilfe, die unser Verein dort dank der Unterstützung vieler Menschen von hier leisten kann“, sagt Friedhelm Leven vom Vorstand der Burundi-Hilfe.
Das Ergebnis: Gerald Laumans, Präsident des Lions Clubs Nettetal, war mehr als nur beeindruckt und überreichte im Namen der Lions eine Spende in Höhe von 5000 Euro für die Unterstützung der Arbeit des Johannes-Wolters-Zentrum in Muramvya und des Kinderheims in Kanyosha. Die beiden Einrichtungen sind es nämlich, die vom Brachter Verein getragen werden.
16 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe
Seit nunmehr 16 Jahren leistet die Burundi-Hilfe im ärmsten Land der Welt Hilfe zur Selbsthilfe. Der Kontakt zu Burundi entstand schon 1975. Der damalige Pastor Heinrich Hillers bat seine Gemeindemitglieder den burundischen Theologiestudenten Marius Nicoyizigarniye betreffend seines Studiums finanziell zu unterstützen. Der Brachter Pastor Johannes Wolters erweiterte den Kontakt. Die Brachter spendeten unter anderem für Schulprojekte und Waisenkinder in dem afrikanischen Land.
Das Johannes-Wolters-Zentrum mit zahlreichen Schülern aus der benachbarten Schule. Foto: Burundi Hilfe
InfoBio-Kaffee und Info-Abend
Die Burundi-Hilfe verkauft den „Café du Burundi“, der in Born bei Friedhelm Leven ([email protected]) und im Regio-Automatenshop in Bracht, Holtweg 63, erworben werden kann. Unterstützt werden mit dem Kauf des fair gehandelten Bio-Kaffees aus Burundi Kleinbauern und deren Familien.
Informationen Am 9. Oktober, 19 Uhr, veranstaltet die Burundi-Hilfe im Haus Kehren, Born 42 in Born, einen Informationsabend, bei dem sie über ihre Arbeit berichtet.
Von der Idee zur Tat
Anlässlich der Heimatprimiz von Nicoyizigarniye im Jahr 1980 reiste Wolters zusammen mit einer kleinen Gruppe Brachter nach Burundi. 27 Jahre später führte eine erneute Reise im August 2007 dann letztendlich zur Gründung der Burundi-Hilfe. „Wir haben damals ein tolles Land mit freundlichen Menschen erlebt, die trotz ihrer großen Armut eine Fröhlichkeit ausstrahlten“, erinnert sich Friedhelm Leven.
Die Eindrücke der gigantischen Armut hatten den Wunsch geweckt, mehr für die Menschen vor Ort zu tun und deren Lebenssituation zu verbessern. Zu den ersten Aktionen gehörte unter anderem der Bau eines Waisenhausmodells, mit dem der Verein bei verschiedenen Veranstaltungen unterwegs war und jeden Lehmstein für einen Euro symbolisch verkaufte. Über 3000 Euro Spenden kamen auf diesem Weg zusammen.
Spenden für die gute Sache
Es folgten unterschiedlichste Aktionen zur Spendenakquise, wobei auch andere Gruppierungen und Organisationen sich einbrachten. Fußball wird auch in Burundi groß geschrieben. Daher war die Freude über Trikots von Borussia Mönchengladbach groß.
Aktuell spendete beispielsweise der Handarbeitskreis der evangelischen Kirchengemeinde an der Nette den Erlös seiner Cafeteria vom Dohlenfest in Bracht dem Verein. Leven selber setzte sich schon zweimal aufs Fahrrad und fuhr insgesamt 1700 Kilometer, um auf diesem Weg Geld für den Verein zu sammeln. „Im kommenden Jahr ist eine dritte, 1000 Kilometer lange Tour quer durch Deutschland geplant“, sagt der 66-Jährige, der schon bis nach Dänemark radelte und entlang der deutsch-polnischen Grenze fuhr.
Die Idee zu den Touren entstand vor dem Hintergrund, dass das Fahrrad in Burundi eines der wichtigsten Transportmittel darstellt.
Die Ziele der Burundi-Hilfe
Rund 60.000 Euro benötigt die Burundi-Hilfe pro Jahr, um das Johannes-Wolters-Zentrum und das Kinderheim zu finanzieren. Das Zentrum vereint dabei ein Kinderheim mit 20 Plätzen für Waisen und andere schutzbedürftige Kinder sowie eine Schule für Landtechnik, Bauleitung und Informatik. Dazu kommen 140 Internatsplätze für die Schule.
„Die Nachfrage in der Schule ist immens gestiegen. Die Anzahl der Schüler kletterte von 84 auf 181 Schüler“, erklärt Leven. Viele kommen von weit her, sodass die Internatsplätze eine wichtige Bedeutung haben.
Friedhelm Leven mit Kindern des Kinderheims in Kanyosha. Auch die Kleinsten freuten sich über Trikots aus Deutschland. Foto: Burundi Hilfe
Das zweite Kinderheim in Kanyosha verfügt über 40 Plätze. „Es liegt stadtnäher und dort ist die Problematik der unbetreuten Kinder größer als im ländlich strukturiertem Muramvya“, sagt Leven. Ein Heimplatz für ein Kind kostet dabei 360 Euro pro Jahr. Der Verein freut sich daher besonders, wenn Bürger zu Förderpaten werden und beispielsweise einen Heim- oder Schulplatz übernehmen.
Schon mit 20 Euro pro Monat kann indes die Verpflegung eines Kindes sichergestellt werden und mit fünf Euro sein Schulbesuch. Wenn es aufgrund eines guten Spendenaufkommens möglich ist, unterstützt die Burundi-Hilfe auch noch die Landwirtschaftsschule in Ngozi.
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