Bombastisches Eröffnungskonzert in der Paterskirche: Andrea Vannucchi spielt die König-Orgel nach Renovierungsarbeiten

Am 13. Oktober wird die Paterskirche in aller Herrlichkeit erstrahlen, wenn das bombastische Eröffnungskonzert nach umfassenden Renovierungsarbeiten stattfindet. Der international renommierte Organist Andrea Vannucchi wird die König-Orgel in all ihrer Pracht zum Klingen bringen. Das Konzert markiert den Auftakt zu einer neuen Ära in der Paterskirche, die nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten wieder in alter Pracht erstrahlt. Die Besucher können sich auf ein unvergessliches Musikereignis freuen, wenn Vannucchi die König-Orgel mit Werken von Bach, Liszt und anderen Meistern zum Leben erweckt.

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Bombastisches Eröffnungskonzert in der Paterskirche: Andrea Vannucchi spielt die KönigOrgel nach Renovierungsarbeiten

Das Orgelkonzert in der Paterskirche war sehr gut besucht, zu dem Ute Gremmel-Geuchen den Konzertorganisten Andrea Vannucchi aus Florenz eingeladen hatte – nach der langen Durststrecke wegen Umbauarbeiten im ersten Obergeschoss des Franziskanerklosters in Kempen. Eine wohlüberlegte Wahl – gilt der italienische Gast doch als Kenner historischer Orgeln und als Spezialist der historisch informierten Aufführungspraxis.

Vannucchi lehrt am Musikkonservatorium in Perugia und ist als Konzertorganist weit gereist. Ausschließlich Werke italienischer Tonsetzer hatte Vannucchi nach Kempen mitgebracht. Zwei Kompositionen von Girolamo Frescobaldi (1583-1643), der als der erste bedeutende Komponist der Instrumentalmusik gilt, rahmten eine Tonschöpfung unserer Tage ein – das Trio super „Ut queant laxis“, das Antonio Galanti (geboren 1964), ein Freund des Interpreten, eigens für die König-Orgel geschrieben hat.

Das Publikum erlebte also eine Welturaufführung und ein völlig anderes Klangspektrum als ansonsten gewohnt. Schnarrende Register auf einem Manual, dezent auf einem anderen Manual begleitet, markierten das Thema – das kurz gefasste Opus endete mit einer markanten Steigerung.

Historische Orgelmusik aus Italien: Andrea Vannucchi eröffnet die Paterskirche mit seiner KönigOrgel

Historische Orgelmusik aus Italien: Andrea Vannucchi eröffnet die Paterskirche mit seiner KönigOrgel

Reiche Farbschattierungen wählte der Künstler, dessen Spiel auf einer Leinwand zu verfolgen war, in drei anmutigen Stücken des Barockkomponisten Bernardo Pasquini (1637-1710). Geradezu frühlingshaft wirkten die kecken Kuckucksrufe in der abschließenden Toccata.

Die Kompositionen Antonio Vivaldis bearbeiteten sowohl Johann Sebastian Bach als auch dessen Cousin Johann Gottfried Walther häufig. Hier erklang – in reich gestaffelter und sehr klarer Wiedergabe – die Transkription Walthers von Vivaldis Violinkonzert e-Moll RV275.

Giambattista Martini (1706-1784) war nicht nur Komponist, sondern auch ein hoch geachteter Musikgelehrter. Von ihm ließ sich Wolfgang Amadeus Mozart auf seiner ersten Italienreise im Kontrapunkt unterweisen. Martinis „Preludio ed Assai moderato“ aus der Sonate e-Moll, etwa in derselben Zeit wie die König-Orgel entstanden, gefiel mit farbigen Akzenten der Klassik.

Aber auch Romantisches und sogar Opernhaftes ist auf dieser vielseitigen Orgel gültig zu interpretieren. Das bewies Vannucchi mit einem Preludio des Giovanni Battista Polleri (1855-1923) und mit der Sonata Finale aus der „Messe Solenne“ F-Dur, bei der Vincenzo Antonio Petrali (1832-1889) mittels prächtiger Fanfaren und mancher leicht trivialer Klänge – meist in machtvollem Tutti – erst gar nicht versucht, seine Hinwendung zur Oper zu verbergen.

Es gab herzlichen Applaus für diese qualitätvollen und souverän interpretierten Einblicke in die italienische Orgelmusik.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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