Moers: Aus den Caritas-Werkstätten ins Kita-Team - Mitarbeiter wechseln von der Hilfsarbeit zur Kindertagesbetreuung

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Moers: Aus den Caritas-Werkstätten ins Kita-Team - Mitarbeiter wechseln von der Hilfsarbeit zur Kindertagesbetreuung

In einer neuartigen Zusammenarbeit zwischen den Caritas-Werkstätten und dem Kita-Team in Moers wird ein neuer Weg beschritten. Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten wechseln von der Hilfsarbeit zur Kindertagesbetreuung und ergänzen damit das Team der Kitas. Durch diesen Wechsel können die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in einem neuen Bereich einbringen und zugleich die Arbeit in den Kitas bereichern. Diese innovative Zusammenarbeit bietet neue Chancen für die Mitarbeiter und die Kinder in den Kitas.

Titel: Moers: Aus den CaritasWerkstätten ins KitaTeam - Mitarbeiter wechseln von der Hilfsarbeit zur Kindertagesbetreuung

Untertitel: CaritasMitarbeiter Fabian Schober unterstützt den Kindergarten in Moers-Hochstraß als Praktikant - Eine Chance für Menschen mit Behinderungen auf dem Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Ein neuer Weg für Menschen mit Behinderungen

Als sie ihren Fabian sehen, sind die Kinder, die gerade auf dem Außengelände des Marien-Kindergartens in Moers-Hochstraß spielen, kaum zu bremsen. Lachend ziehen sie am Ärmel seines Pullis, ergreifen seine Hände und nehmen ihn zur Korbschaukel mit. Michelle Dommen, pädagogische Fachkraft in der Katzengruppe, lächelt: Fabian hier zu haben, ist ein echter Gewinn. Er ist richtig beliebt.

Fabian Schober unterstützt den Kindergarten drei Tage in der Woche, jeweils von acht Uhr bis in den Nachmittag. An den beiden anderen Tagen arbeitet er in der Schreinerei der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN), die Menschen mit Behinderung eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen.

Ein Praktikum im Kindergarten

In der Schreinerei macht es mir Spaß, aber ich wollte schon immer ein Praktikum in einem Kindergarten machen, erzählt der 26-Jährige. Irgendwann nahm er seinen Mut zusammen und sprach seinen Wunsch bei den Caritas Wohn- und Werkstätten an.

Ein Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Ein Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Gudrun van der Bloemen betreut dort Menschen auf dem Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Dieser beginnt oftmals zunächst mit einem betriebsintegriertem Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass die Beschäftigten zunächst weiterhin über ihre Werkstatt sozialversichert bleiben und dadurch abgesichert sind, aber die Möglichkeit haben, sich in Firmen oder Einrichtungen des allgemeinen Arbeitsmarktes auszuprobieren, erklärt die Integrationsassistentin der CWWN.

Wenn sich jemand wie Herr Schober bei uns meldet, dann schauen wir, was möglich ist und zu seinem Profil und Wünschen passt. Dann versuchen wir, erst ein Praktikum zu vermitteln. Das ideale Ziel ist die Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, erklärt sie.

Eine Chance für Menschen mit Behinderungen

Es gibt jedoch auch Beschäftigte, die den Rückhalt und die soziale Absicherung durch die Werkstatt nicht aufgeben möchten, bei ihnen könne der betriebsintegrierte Arbeitsplatz auch langfristig angelegt sein, erläutert Gudrun van der Bloemen.

Für Fabian Schober stand zunächst ein Praktikum im September des vergangenen Jahres an. Nervös sei er natürlich gewesen an seinem ersten Tag, erinnert er sich. Aber die Nervosität war schnell verflogen, als er gemeinsam mit der Kindergartenleiterin Sylke Garden zum ersten Mal in die Katzengruppe kam und endlich mit den Kindern arbeiten durfte.

Ein geschätzter Mitarbeiter

Er hat sich einfach dazugesetzt und mit den Kindern gespielt, sagt Sylke Garden. Inzwischen sei aus dem Praktikanten ein geschätzter Mitarbeiter geworden, der aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit den CWWN stundenweise bezahlt wird.

Ich finde das sehr bereichernd für uns, Fabian ist sehr zuverlässig und unterstützt uns nicht nur bei der Arbeit mit den Kindern, sondern zum Beispiel auch, wenn in der Küche mal mit angepackt werden muss, betont Sylke Garden.

Zusammenarbeit zwischen Caritas und Kindergarten

Es gibt immer mehr soziale Einrichtungen, die sich für entsprechende Kooperationen öffnen, freut sich Gudrun van der Bloemen. Auch in Altenheimen würden inzwischen Mitarbeitende der Caritas Wohn- und Werkstätten einen Arbeitsplatz finden.

Eine Hürde sei allerdings oft die Finanzierung, schließlich muss der Stellenplan entsprechend angepasst werden. Erika Török, Leiterin des Kindergartenverbunds, dem auch St. Marien angehört, sagt: Den Ausgaben musste erst der Kirchenvorstand zustimmen und ich bin dankbar, dass der Einsatz von Herrn Schober genehmigt wurde. Das ist aber sicherlich ein Bereich, in dem mit finanzieller Unterstützung noch viel mehr möglich wäre.

Darüber muss sich Fabian Schober keine Gedanken machen. Für ihn hat sich einfach nur ein Wunsch erfüllt und jede Woche freut er sich aufs Neue, wenn er mittwochs bis freitags in Duisburg-Rheinhausen in den Bus steigt, um nach Hochstraß zu fahren, wo die 57 Kinder kaum erwarten können, endlich wieder mit ihrem Fabian spielen zu dürfen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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