Shakespeare-Festival 2024: So war der Sturm vom Globe Theater Potsdam
Am 15. Juni 2024 eröffnete das Globe Theater Potsdam sein großes Shakespeare-Festival 2024, das für fünf Wochen lang die Bühne mit einer Vielzahl von Shakespeare-Klassikern bespielen wird. Die Eröffnungsvorstellung von Der Sturm, einer Adaption von Shakespeares letztem Werk, wurde von einem begeisterten Publikum gefeiert. Die Inszenierung unter der Regie von Matthias Brenner überzeugte mit einer gelungenen Mischung aus Musik, Tanz und theatralischer Magie. In den kommenden Wochen werden weitere Shakespeare-Klassiker wie Romeo und Julia und Ein Sommernachtstraum aufgeführt. Ein besonderes Highlight wird die Welturaufführung von Die zwei edlen Vettern sein, einer neuen Adaption von Shakespeares selten aufgeführten Werk.
Stöber durch den Sturm: Das Globe Theater Potsdam feiert Shakespeare-Festival
Das romantische Drama Der Sturm von William Shakespeare war das Highlight des Neusser Shakespeare-Festivals. Das Neue Globe Theater Potsdam präsentierte die klassische Komödie in einer kammermusikalischen Fassung für das Wiener Burgtheater.
Die Aufführung war ausverkauft, kaum ein Sitz im Theaternachbau an der Rennbahn blieb unbesetzt. Mit gezückten Fächern verfolgte das Publikum, wie der Zauberer Prospero, einst rechtmäßiger Herzog von Mailand, sein Schicksal in die Hand nimmt.
Ein Sturm aus Shakespeare
Ausgesetzt auf einer einsamen Insel lebt Prospero mit seiner Tochter Miranda, dem Luftgeist Ariel und dem teuflischen Caliban. Als in der Ferne ein Schiff mit seinen Widersachern auftaucht, beschwört Prospero einen Sturm herauf und die Geschehnisse rund um Rache und Versöhnung nehmen ihren Lauf.
Szenenapplaus für die Shakespeare-Clowns Compania Sincara spielte im Neusser Globe. Die Inszenierung wurde von Joachim Lux bearbeitet und in einer kompakten 90-minütigen Fassung gezeigt. Drei Schauspieler übernahmen die verschiedenen Rollen, der Austausch einzelner Kostümteile half dabei, die Übergänge nachzuvollziehen.
Andreas Erfurth beeindruckte als Zauberer Prospero, mit dem Ausziehen seiner Sonnenbrille und seines Mantels verwandelte er sich in Stephano, der mit kölschem Dialekt und Shanti-Musik die Lacher auf seine Seite zog.
Auch die zunächst schüchternen Annäherungen zwischen Miranda und Ferdinand sorgten im Publikum für Vergnügen, erst Recht als Tochter Miranda die geäußerten Bedenken ihres Vaters mit einem Nichts Böses kann in solch einem Tempel wohnen bei Seite schob.
Am Ende fügte sich alles nach Prosperos Vorstellungen, sogar der geplante Mord an ihm konnte – beinahe ein bisschen zu unvermittelt – vereitelt werden. Und als der Luftgeist Ariel seine Freiheit erhielt, stiegen die Seifenblasen auf – sie zeigten nicht nur, wie der Geist zurück in die Elemente geht, sondern unterstrichen auch den träumerischen Charakter des Stücks.
Nicht umsonst stammt das legendäre Shakespeare-Zitat Wir sind der Stoff, aus dem die Träume sind aus Der Sturm.
Danach zog es das Publikum auf das stimmungsvoll gestaltete Gelände, um dort den Frühsommerabend ausklingen zu lassen. Der ein oder andere hatte dabei die eingängige Melodie aus dem Stück auf den Lippen und pfiff oder summte sie nach. Prosperos Zauber hält an.
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