Reeperbahn: 39-Jähriger muss nach Angriff auf Polizisten in Psychiatrie

Mann, der in Hamburg-St. Pauli mit Hammer und Molotowcocktail drohte, wird in psychiatrisches Krankenhaus verlegt

Ein 39-jähriger Mann, der am Sonntag in Hamburg-St. Pauli mit einem Hammer und einem Molotowcocktail Passanten und Polizisten bedroht hatte, wird in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt. Eine psychiatrische Erkrankung wird als Hintergrund für die Tat vermutet.

Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering teilte am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit, dass ein Haftrichter einen einstweiligen Unterbringungsbefehl erlassen habe.

Es sei davon auszugehen, dass der Mann während der Tat vermindert schuldfähig oder sogar komplett schuldunfähig gewesen sei. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz dauern an.

Der Mann hatte am Sonntagmittag aus einem Imbiss in der Silbersackstraße gekommen und war mit einem Schieferhammer und einem Molotowcocktail in der Hand bedrohlich auf Passanten und Polizisten zugegangen. Auf Anweisungen der Polizei reagierte er nicht, auch der Einsatz von Pfefferspray stoppte ihn nicht. Schließlich schossen die Beamten.

Kein Zusammenhang zur organisierten Fußballgewalt, sagte Oechtering am Montag. Der Mann war laut Polizei nicht in Zusammenhang mit dem EM-Spiel Niederlande gegen Polen, das zuvor im Stadtteil St. Pauli stattfand, bei dem etwa 13 000 niederländische Fans einen Marsch durchführten.

Der Mann wird wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft hat den Fall übernommen und wird von der Zentralstelle Staatsschutz bearbeitet.

Der Mann war am Montagmorgen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Bereits am Sonntag wurde seine Wohnung in Buchholz auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft durchsucht und Unterlagen sichergestellt.

Die Ermittlungen zum Tatmotiv dauern jedoch weiter an.